2. Februar 2019 | Marathon-News

Unsere Zugläufer sind spitze!

Und Mirko Dreiser ist ein leidenschaftlicher Marathon-Lotse mit einer besonderen Geschichte

Unsere Zugläufer tragen Fahnen – und nicht selten auch die Verantwortung für das Marathongelingen ihrer laufenden Jünger. Gerade im hinteren Bereich des Feldes sind die Zugläufer als Motivatoren, Antreiber, Gutzuredner, Psychologen und natürlich als Taktgeber in gleichmäßiger Pace gefragt. Mirko Dreiser trug in diesem Jahr einen Ballon mit der Aufschrift „5:29“. Der Koblenzer ist ein erfahrener Lotse, wenn es darum geht, seine Gruppe ins Ziel zu bringen. Nicht nur dass er selbst schon 140 Marathons und Ultras in den Beinen hat, er hat auch schon über 30 Mal als Zugläufer fungiert: „Von 3:45 Stunden bis zum Schlussläufer“, wie er sagt.

 

Nach Mirko in Laufschuhen, so viel ist klar, kann man die Uhr stellen. In diesem Jahr seien einige Teilnehmer vom Startschuss bis in die Festhalle an seiner Seite geblieben. „Es waren auch einige Debütanten dabei. Es ist immer wieder toll zu sehen, wie happy die sind, wenn sie die Festhalle erreichen“, sagt Mirko, der selbst eine inspirierende Geschichte verkörpert, wie er zum Laufsport kam. Als er vor 20 Jahren einen Herzschrittmacher bekam und über 100 Kilogramm wog, reifte in ihm die Erkenntnis, dass ich sich in seinem Leben etwas grundlegend ändern müsse. Das 100-Kilometer-Rennen im schweizerischen Biel wurde zu seinem Fernziel. Aus dem übergewichtigen Beginner ist ein Dauerläufer geworden, für den die klassische 42,195-Kilometer-Distanz längst keine Herausforderung mehr darstellt. „Ich laufe gerne länger“, sagt Mirko schmunzelnd.

 

Ende November geht er auf Mallorca in einem Rennen an den Start, bei dem es 129 Kilometer und 5400 Höhenmeter zu bewältigen gilt. Auch seine Frau, mit der er vier Kinder im Alter zwischen 2 und 16 hat, ist auf der Langstrecke unterwegs. Die Kraft, das Selbstbewusstsein und die Lebensqualität, die Mirko aus dem Laufsport zieht, gibt er gerne und leidenschaftlich weiter. Beruflich betreut er in Koblenz Sportprojekte für sozial Schwächere. Nicht selten hat er seine Laufexpertise eingesetzt, um beispielsweise Süchtigen oder Flüchtlingen über den (Lauf-)Sport neues Selbstvertrauen und darüber dann auch berufliche Perspektiven zu verschaffen.