Titelverteidigerin Nancy Kiprop führt das Elitefeld beim Wien-Marathon an. In einem der stärksten Frauenfelder in der Geschichte des Rennens, das am 22. April zum 35. Mal gestartet wird, weisen vier Athletinnen Bestzeiten von unter 2:25 Stunden auf. Kiprop ist mit einem persönlichen Rekord von 2:24:20 eine davon – allerdings waren die anderen drei bereits schneller. Besonders zu beachten sein wird voraussichtlich die Äthiopierin Helen Tola, die eine starke Bestzeit von 2:22:51 aufweisen kann. „Die Inszenierung und sportliche Klasse des 35. Vienna City Marathon werden außergewöhnlich. Wir wollen auf allen Ebenen einen ,Wow-Effekt’ erzielen“, sagte Race-Direktor Wolfgang Konrad.
Nancy Kiprop erreichte bei ihrem Sieg mit 2:24:20 vor einem Jahr die zweitbeste jemals in Wien gelaufene Marathonzeit. Zugleich war es mit nur fünf Sekunden Vorsprung die knappste Frauen-Entscheidung in der Geschichte des Vienna City Marathons. „Ohne den Wind wäre ich heute 2:22 Stunden gelaufen“, erklärte Nancy Kiprop nach ihrem Sieg vor einem Jahr. Die inzwischen 38-jährige Kenianerin verpasste damals den Streckenrekord um lediglich 33 Sekunden. Diesen hält die Italienerin Maura Viceconte, die das Rennen im Jahr 2000 mit 2:23:47 gewonnen hatte.
Die Titelverteidigung in Wien wird für Nancy Kiprop aber alles andere als ein Sonntags-Spaziergang. Denn im Elitefeld sind gleich drei Läuferinnen mit schnelleren Bestzeiten. Helen Tola, die Vierte des BMW Berlin-Marathons 2017, führt mit 2:22:51 Stunden die Liste an. Die 23-Jährige gewann vor ihrem starken Auftritt in Berlin im Frühjahr 2017 den Marathon von Barcelona in 2:25:04. Auf der halben Distanz hat sie erst vor einem Monat starke Form bewiesen, als sie in Ras Al Khaimah (Vereinigte Arabische Emirate) eine persönliche Bestzeit von 67:47 Minuten erzielte. „Mein Ziel ist es, in Wien den Streckenrekord anzugreifen. Ich hoffe, dass ich die Marke mit guten Tempomachern brechen kann“, sagte Helen Tola.
Merima Mohammed, die für Bahrain startet und eine Bestzeit von 2:23:06 aufweist, und Fatuma Sado (Äthiopien/2:24:16) haben ebenfalls die Fähigkeiten, vorne mitzulaufen. Die 26-jährige Sado hat bereits sechs Marathon-Siege gefeiert, unter anderem in Hamburg 2011, Los Angeles 2012 und Peking 2014. Ihr jüngster Erfolg datiert vom 7. Januar 2018, als sie beim hochkarätigen Xiamen-Marathon in China in 2:26:41 triumphierte. Weniger Erfahrung, aber deshalb nicht weniger Potenzial, bringt Celestine Chepchirchir (Kenia) mit nach Wien. Die Siegerin des Nairobi-Marathons 2017 in 2:31:41 bestreitet in Wien ihr erstes internationales Marathonrennen und könnte für eine Überraschung sorgen.
Text: race-news-service.com
Foto: photorun.net