In der lettischen Hauptstadt Riga wird am Sonntag eine Premiere gestartet: Zum ersten Mal werden die neuen Straßenlauf-Weltmeisterschaften des internationalen Leichtathletik-Verbandes World Athletics veranstaltet. Neben der traditionellen WM-Strecke über die Halbmarathon-Distanz sind nun Rennen über 5 km sowie die Meile hinzugekommen. Ursprünglich sollten die Titelkämpfe an zwei Tagen stattfinden, doch jetzt werden alle Rennen am Sonntag gestartet.
Im Halbmarathonrennen der Männer stehen 14 Athleten mit Bestzeiten von unter einer Stunde auf der aktuellen Startliste. Darunter ist mit Jacob Kiplimo (Uganda) der Titelverteidiger und derzeitige Weltrekordler (57:31 Minuten). Der Äthiopier Kemal Mekonnen liegt mit seiner Bestzeit von 58:33 eine gute Minute hinter Kiplimo und ist damit der zweitschnellste Läufer im Starterfeld. Sehr gute Form zeigte zuletzt der Kenianer Daniel Ebenyo. Nach seinem zweiten Platz im WM-Finale über 10.000 m gewann er in Brüssel das Rennen über diese Distanz mit einer persönlichen Bestzeit von 26:57,80 Minuten.
Nur drei deutsche Läufer stehen insgesamt auf den Startlisten in Riga. Alle drei laufen den Halbmarathon: Für Richard Ringer (LC Rehlingen) ist es das erste internationale Meisterschaftsrennen seit seinem sensationellen Marathon-EM-Triumph in München im August 2022. Er hat eine Halbmarathon-Bestzeit von 61:09 Minuten, die er im Februar in Barcelona aufstellte. Man darf gespannt sein, ob sich Richard Ringer in Riga weiter verbessern kann und wie nahe er möglicherweise an den deutschen Rekord von Amanal Petros (SCC Berlin/60:09) herankommen könnte. Davor Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach/Bestzeit: 61:51) und Filmon Teklebrhan-Berhe (LAC Freiburg/62:17) sind die anderen beiden deutschen Starter bei dem Halbmarathon-WM-Rennen.
Bei den Frauen sind ein Dutzend Läuferinnen mit Bestzeiten von unter 68:00 Minuten am Start. Die schnellste Athletin auf der Liste ist die Kenianerin Irine Kimais, die sich in diesem Jahr auf 64:37 Minuten steigerte. Die prominenteste Starterin ist jedoch ihre Landsfrau Peres Jepchirchir. Die Marathon-Olympiasiegerin hat eine Halbmarathon-Bestzeit von 65:06 und geht als Titelverteidigerin an den Start. Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) hoffte zwischenzeitlich, dass sowohl Konstanze Klosterhalfen (Bayer Leverkusen) als auch Alina Reh (SCC Berlin) bei der WM den Halbmarathon laufen könnten, doch beide sind nach Verletzungsproblemen noch nicht wieder in Form.
Über die 5-km-Distanz gehören die Äthiopier Berihu Aregawi (Bestzeit: 12:49 Minuten) und Yomif Kejelcha (12:50) zu den Favoriten. Bei den Frauen weist die Äthiopierin Ejgayehu Taye mit 14:19 die schnellste Zeit im Feld auf. Die Kenianerinnen Beatrice Chebet (14:32) und Caroline Nyaga (14:35) werden zu beachten sein.
Kenias Superstar Faith Kipyegon, die im Sommer bei der WM sowohl die 1.500 m als auch die 5.000 m gewann, ist im Meilenrennen sicherlich die Topfavoritin. Bei den Männern weist der US-Amerikaner Samuel Prakel mit 3:58,07 die schnellste Bestzeit auf.
Text: race-news-service.com
Foto: www.photorun.net