Amanal Petros wird zum ersten Mal den hochkarätigen London-Marathon laufen. Das gaben die Veranstalter des Rennens, das am 27. April stattfindet, bekannt. Währenddessen sind der neue deutsche Rekordhalter Samuel Fitwi, der Petros die Bestmarke im Dezember in Valencia überraschend abgenommen hatte, und die Titelverteidigerin Domenika Mayer die Stars beim Hannover-Marathon am 6. April. Hendrik Pfeiffer läuft seinen nächsten Marathon schon in Tokio am 2. März und Johannes Motschmann wird am 21. April beim Klassiker in Boston starten.
Beim London-Marathon wird Amanal Petros, der seit Jahresbeginn für Hannover 96 startet, unter anderen auf die Olympiasieger der Spiele von Paris 2024 und Tokio 2021 treffen: den Äthiopier Tamirat Tola und Kenias Marathon-Legende Eliud Kipchoge. Außerdem gehören der neueste kenianische Marathon-Aufsteiger Sabastian Sawe und der Berlin-Marathon-Sieger Milkesa Mengesha zu den Konkurrenten von Amanal Petros. Der 29-Jährige steht mit seiner Bestzeit von 2:04:58 Stunden auf Platz zehn der derzeitigen Londoner Startliste. Zu den europäischen Konkurrenten von Petros zählen unter anderen Abdi Nageeye (Niederlande), der im vergangenen November überraschend den New York-Marathon gewonnen hatte, der italienische Halbmarathon-Europameister Yemaneberhan Crippa und der aufstrebende Brite Emile Cairess.
Der London-Marathon wird für Amanal Petros das erste Rennen über die klassische Distanz seit er bei Olympia 2024 nicht ins Ziel gekommen war. Der Halbmarathon-EM-Dritte hatte im Dezember seinen deutschen Rekord an Samuel Fitwi (Silvesterlauf Trier) verloren, der in Valencia 2:04:56 gelaufen war. Nunmehr könnte Fitwi den nächsten Rekord von Petros brechen, denn er startet am ersten April-Sonntag beim Hannover-Marathon. Dort hatte Amanal Petros im vergangenen Jahr zum zweiten Mal in Folge gewonnen und die Strecken-Bestzeit auf 2:06:05 geschraubt. Ein solches Ergebnis ist in Hannover, wo die Deutschen Meisterschaften in das Rennen integriert sein werden, auch Fitwi zuzutrauen.
„Ich freue mich darauf, in Hannover Jagd auf den deutschen Meistertitel zu machen und auch den Streckenrekord von Amanal Petros ins Visier zu nehmen“, sagte Samuel Fitwi, der zum ersten Mal den Hannover-Marathon laufen wird. Bereits zweimal hat Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg) dieses Rennen gewonnen: 2022 triumphierte sie überraschend bei ihrem Marathon-Debüt in 2:26:50 und im vergangenen Jahr siegte sie mit einem Streckenrekord von 2:23:50. Dabei verpasste Domenika Mayer ihre Bestzeit um lediglich drei Sekunden. „Es war mein ausdrücklicher Wunsch, wieder in Hannover zu starten“, sagte Domenika Mayer. „Die Top-Strecke ist geradezu prädestiniert, um den Versuch zu unternehmen, persönliche Grenzen zu verschieben.“ Domenika Mayer will auf dem flachen Kurs die Norm für die Weltmeisterschaften in Tokio unterbieten (2:23:30). Die einzige deutsche Läuferin, die im Qualifikationszeitraum unter dieser Zeit geblieben ist, ist Melat Kejeta (Laufteam Kassel), die vor gut einem Jahr in Dubai 2:21:47 gelaufen war. Sie laboriert zurzeit noch an Verletzungsproblemen und wird daher im Frühjahr voraussichtlich keinen Marathon laufen können.
Johannes Motschmann (SCC Berlin / Marathon-Team) wird zum ersten Mal einen Marathon in den USA laufen: Er startet beim hochklassigen Rennen in Boston am 21. April. In diesem Jahr lief der 30-Jährige bereits persönliche Bestzeiten über 10 km (28:13) und im Halbmarathon (61:03). Im Marathon hat er bisher 2:10:39 erreicht, allerdings ist die hügelige Punkt-zu-Punkt-Strecke in Boston nicht für Bestzeiten geeignet. Nur sechs Wochen nach dem Houston-Marathon wird Hendrik Pfeiffer (Düsseldorf Athletics) bereits das nächste Rennen über die 42,195 km laufen. Er startet am 2. März in Tokio. In Houston lief er bei schwierigen Wetterbedinungen 2:11:14, seine Bestzeit steht bei 2:07:14.
Text: Jörg Wenig
Foto: Sailer / photorun.net