10. Februar 2017 | Running-News

Peres Jepchirchir läuft Halbmarathon-Weltrekord, Gesa Krause steigt in Ras Al Khaimah aus

Peres Jepchirchir ist die neue Halbmarathon-Weltrekordlerin. Die 23-jährige Kenianerin gewann den hochkarätig besetzten Ras Al Khaimah-Halbmarathon in den Vereinigten Arabischen Emiraten am Freitagmorgen in 65:06 Minuten. Damit unterbot sie bei guten Wetterbedingungen die vor zwei Jahren von ihrer Landsfrau Florence Kiplagat in Barcelona aufgestellte Bestzeit um drei Sekunden. Nur sieben Sekunden hinter Jepchirchir lief Mary Keitany (Kenia) als Zweite mit 65:13 die viertschnellste je gelaufene Zeit über die 21,0975-km-Strecke. Hinter Keitany folgten ihre Landsfrauen Joyciline Jepkosgei (66:08) und Marathon-Olympiasiegerin Jemima Sumgong (66:43). Jepkosgei wurde in dem Wüstenemirat nahe Dubai zur zehntschnellsten Halbmarathonläuferin aller Zeiten. Rang fünf belegte die dreifache Langstrecken-Olympiasiegerin Tirunesh Dibaba (Äthiopien) in 66:50.

Im gemessen an der absoluten Spitze hochklassigsten Frauen-Halbmarathon aller Zeiten hatte sich ein Zweikampf zwischen Peres Jepchirchir und Mary Keitany entwickelt. Dabei hatte letztlich die dreimalige Ras Al Khaimah-Siegerin Keitany das Nachsehen. Die bisherige Streckenrekordlerin, die vor sechs Jahren bei dem Rennen einen Weltrekord von 65:50 aufgestellt hatte, musste die Halbmarathon-Weltmeisterin Jepchirchir in der Schlussphase ziehen lassen. Knapp blieb die Siegerin dann unter dem Weltrekord von Florence Kiplagat.

„Ich hatte nicht gedacht, dass ich hier heute Weltrekord laufen würde. Ich kann es immer noch nicht glauben – ich danke Gott dafür“, sagte Peres Jepchirchir, die in der Zukunft sicher auch im Marathon für Furore sorgen kann. Bisher ist sie über diese Strecke noch nicht gelaufen.

Keinen guten Tag erwischte Gesa Krause (Silvesterlauf Trier). Bei ihrem Debüt über die Halbmarathon-Distanz beendete die 24-jährige 3.000-m-Hindernis-Europameisterin das Rennen nach 15 km vorzeitig, nachdem sie ihr Anfangstempo nicht hatte halten können „Leider konnte ich heute nicht zeigen, was in mir steckt. Ich habe schon ab Kilometer 5 gemerkt, dass ich das angestrebte Tempo nicht halten kann. Ich wäre gerne durchgelaufen, wurde jedoch immer langsamer, so dass ich das Rennen frühzeitig beendet habe“, sagte Gesa Krause, die nicht mit der kleinen Frauengruppe gestartet war, die das Rennen 15 Minuten vor dem Hauptfeld begonnen hatte.

Da die Gruppe um Keitany, Jepchirchir und Dibaba auf Weltrekordtempo lief, wäre Gesa Krause völlig auf sich alleine gestellt gewesen. Um dies zu verhindern, startete die deutsche Hindernis-Rekordlerin zusammen mit anderen Läuferinnen und den Top-Männern gemeinsam mit dem großen Feld. Doch diese kurzfristige, sinnvolle Entscheidung hat am Ende beim Debüt nicht geholfen. „Ich bin soweit gesund, auch wenn ein solches Negativerlebnis nie schön ist. Heute war es eben eine schlechte oder nicht vollendete Leistung. Möglicherweise steckt mir das Trainingslager noch in den Knochen. Ich habe in Kenia gut trainiert, so dass ich positiv in die Zukunft blicke. Es kommen auch wieder gute Rennen, bei denen ich mit einem guten Niveau auf mich aufmerksam machen kann“, erklärte Gesa Krause.

Hochklassig war auch der Wettbewerb der Männer, in dem vier Athleten Zeiten unter einer Stunde erzielten. Hier setzte sich der Kenianer Bedan Karoki in 59:10 Minuten auf den letzten Kilometern von seinen Konkurrenten ab. Zweiter wurde Yigrem Demelash (Äthiopien), der nach 59:19 im Ziel war. Die Kenianer Augustine Choge (59:26) und Solomon Yego (59:50) belegten die Ränge drei und vier. „Dies ist eine sehr gute Strecke, auf der man richtig schnell laufen kann“, sagte Bedan Karoki. Der 26-jährige Vize-Weltmeister im Halbmarathon unterbot in Ras Al Khaimah seine persönliche Bestzeit um vier Sekunden.

Ergebnisse, Männer:
1. Bedan Karoki        KEN        59:10
2. Yigrem Demelash        ETH        59:19
3. Augustine Choge        KEN        59:26
4. Solomon Yego        KEN        59:50
5. Nguse Amlosom        ERI        60:04
6. Edwin Kipyego        KEN        60:05
7. Shadrack Kimining        KEN        60:07
8. Kenneth Keter        KEN        61:05

Frauen:
1. Peres Jepchirchir        KEN        65:06
2. Mary Keitany        KEN        65:13
3. Joyciline Jepkosgei        KEN        66:08
4. Jemima Sumgong        KEN        66:43
5. Tirunesh Dibaba        ETH        66:50
6. Helah Kiprop        KEN        67:48
7. Rose Chelimo        BRN        68:37
8. Veronicah Nyaruai        KEN        69:33

Die schnellsten Frauen-Halbmarathonzeiten aller Zeiten
65:06    Peres Jepchirchir        KEN        Ras Al Khaimah/UAE    2017
65:09    Florence Kiplagat        KEN        Barcelona            2015
65:12    Florence Kiplagat         KEN        Barcelona            2014
65:13    Mary Keitany        KEN        Ras Al Khaimah/UAE    2017
65:50    Mary Keitany        KEN        Ras Al Khaimah/UAE    2011
65:51    Violah Jepchumba        KEN        Prag                2016
66:02    Mary Keitany         KEN        Ras Al Khaimah/UAE    2015
66:04    Cynthia Limo        KEN        Ras Al Khaimah/UAE    2016
66:07    Gladys Cherono        KEN        Ras Al Khaimah/UAE    2016
66:08    Joyciline Jepkosgei    KEN        Ras Al Khaimah/UAE    2017

Text: race-news-service.com
Fotos: photorun.net