5. Februar 2019 | Marathon-News

#Marathongirl Jasmin Kramer „Ich habe nie damit gerechnet, nicht das Ziel zu sehen“

Der Marathon ist ein großes Abenteuer, das sich nicht auf Erfolg programmieren lässt. Das musste in diesem Jahr auch Jasmin Kramer erfahren. Die 43-Jährige aus Hessen fuhr mit einem DNF („Did not finish“) nach Hause und muss ihre Enttäuschung erst einmal verarbeiten. Die zweifache Mutter und Rallyefahrerin hatte ein gewissenhaftes Training absolviert und war in Frankfurt zu ihrem zweiten Marathon gestartet.

 

Bis Kilometer 30 bist Du gleichmäßig gelaufen. Was ist passiert?
Ich war ganz konzentriert in meinem Trott, als mich plötzlich eine kleine Gruppe Staffelläufer überholte. Dadurch kam ich aus dem Tritt, geriet mit einem Fuß vom Bordstein und knickte um. Es war einfach Pech, ich habe mir den Fuß vertreten.

 

Wie hast Du reagiert?
Ich habe nie damit gerechnet, nicht das Ziel zu sehen. Ich dachte, es geht vielleicht trotzdem weiter. Also habe ich Verschiedenes ausprobiert wie ein Stückchen Gehen und langsames Traben im Wechsel. Ich bin dann in kurzer Zeit enorm ausgekühlt und es wurde mir klar, dass ich auf diese Weise keine 12 Kilometer zurücklegen kann. Mir blieb nur der Weg zur Station des Roten Kreuzes. Als ich dort ankam, konnte ich kaum sprechen, so kalt war mir. Ich wurde dort aber toll versorgt und aufgewärmt.

 

Wie geht es Deinem Fuß jetzt?
Er ist nur noch leicht geschwollen, es ist kein Bänderriss. Ich bin zuversichtlich, dass bald wieder alles in Ordnung sein wird.

 

Was nimmst Du von diesem Tag mit?
Natürlich bin ich enttäuscht. Aber solche Dinge passieren. Die 30 Kilometer meines Laufs waren ja trotz allem wirklich gut. Ich hätte nicht gedacht, dass bei diesen Temperaturen so viele Menschen an der Strecke stehen und anfeuern, das war beeindruckend. An den Verpflegungsständen habe ich sehr engagierte Menschen getroffen, das ist nicht überall so. Man wird mit Namen angesprochen und herzlich angefeuert und unterstützt. Das nehme ich auf jeden Fall mit.

 

Willst Du es noch mal mit einem Marathon versuchen?
Nächstes Jahr eher nicht. Es muss einfach zeitlich alles passen und ich will jetzt den Kindern wieder mehr Zeit widmen. Außerdem möchte ich mal an meiner Halbmarathon-Bestzeit knabbern. Aber dann … wer weiß?

Der Marathon ist ein großes Abenteuer, das sich nicht auf Erfolg programmieren lässt. Das musste in diesem Jahr auch Jasmin Kramer erfahren.