27. August 2019 | Marathon-News

#Marathongirl Angeli Calamita: Die Unerschrockene

Angeli Calamita ist sich sicher: „Laufen hat mein Leben verändert.“ So einen Satz könnte man leicht für kitschig halten. Zumal, wenn er von einer jungen Frau kommt, die erst 33 ist und kein bisschen so aussieht, als hätte sie schlechte Zeiten hinter sich. Doch Angeli weiß tatsächlich, wie es ist, wenn es überhaupt nicht läuft.

 

Vor neun Jahren erkrankte sie plötzlich schwer und musste längere Zeit im Krankenhaus verbringen. Am Tag ihrer Entlassung wusste sie, dass sie ihrem Leben eine Wendung geben wollte. Noch etwas wackelig auf den Beinen steuerte sie einen Laufladen an, um sich Laufschuhe zu kaufen. Ihr Ziel: Sich mehr bewegen und Gewicht verlieren – so viel wie nötig. Ein Jahr später wog Angeli 30 Kilo weniger und war eine leidenschaftliche Läuferin geworden. Im Büro gründete sie eine Laufgruppe und motivierte andere erfolgreich, den inneren Schweinehund in die Wüste zu schicken. Hier könnte man nun eigentlich „Happy end“ einblenden, aber das Leben schlägt oft Wellen.

 

Einige Jahre später musste Angeli eine weitere ungute Diagnose entgegennehmen. Bei einer Routineuntersuchung wurde bei ihr eine seltene und wenig erforschte Diabetes-Form festgestellt. Für die Berlinerin kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken, sondern ein weiteres Zeichen dafür, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist. „Mit bewusster Ernährung und Bewegung halte ich die Krankheit in Schach“, sagt sie und ihre Teilnahme an vielen Halbmarathonveranstaltung zeigt, dass sie überhaupt keine Lust hat, sich einschränken zu lassen: „Ich habe zwei gesunde Beine, warum soll ich mich da aufs Sofa legen?“.

 

Eine Herausforderung ist das Marathontraining dennoch, aber das ist es für jeden, der sich zum ersten Mal an die magischen 42 Kilometer heranwagt. Sagt Angeli, womit sie zweifellos Recht hat. Auch wenn nicht jeder ein Blutzuckermessgerät und Traubenzucker mit auf die Strecke nimmt. Davon abgesehen ist Angeli eine ganz „normale“ Läuferin, die es liebt, früh morgens durch ihre Wahlheimat Berlin zu laufen und den Tegeler See anzusteuern. Die sich nach dem Laufen glücklich und lebendig fühlt und dem Mainova Frankfurt Marathon mit Spannung entgegenblickt. Den hat sie sich wegen der guten Stimmung ausgesucht und weil sie es toll findet, einmal ganz woanders zu laufen.

 

Nicht zuletzt aufgrund dieser positiven Haltung und Neugier wurde die Läuferin als „Asics Frontrunnerin“ ausgewählt – und als eines unserer Marathongirls. Das eindrucksvoll zeigt, was Frauen erreichen können, wenn sie nur wollen. „Ich weiß, dass ich es schaffen kann und wenn ich über mich hinauswachsen muss. Alles andere ist da nicht mehr so wichtig.“

Angeli Calamita ist sich sicher: „Laufen hat mein Leben verändert.“ So einen Satz könnte man leicht für kitschig halten. Zumal, wenn er von einer jungen Frau kommt, die erst 33 ist und kein bisschen so aussieht, als hätte sie schlechte Zeiten hinter sich. Doch Angeli weiß tatsächlich, wie es ist, wenn es überhaupt nicht läuft.