Kenias Langstreckenläufer sind bereit für den Showdown mit ihren äthiopischen Konkurrenten bei den Weltmeisterschaften, die vom 27. September bis zum 6. Oktober in Doha (Katar) stattfinden. Spektakuläre Rennen zeichnen sich dabei über 10.000 m ab. Nachdem die Äthiopier bereits frühzeitig im Juli in Hengelo bei ihrem WM-Ausscheidungsrennen mit Weltklassezeiten geglänzt hatten, zogen die Kenianer jetzt nach. In Nairobi fanden für sie die Qualifikationsläufe für Doha über 10.000 m statt. Die Zeiten sind dabei nicht miteinander vergleichbar, da die Kenianer in der leistungsmindernden Höhenluft gelaufen sind. Die Leistungen deuten aber darauf hin, dass die beiden Top-Nationen über 10.000 m auf einem ähnlichen Niveau liegen. Im Männerrennen der WM dürften zudem die Athleten aus Uganda mitmischen, die mit Joshua Cheptegei auch den aktuellen Cross-Weltmeister stellen.
In Nairobi meldete sich Geoffrey Kamworor über 10.000 m zurück. Der dreimalige Halbmarathon-Weltmeister, der sich in den letzten beiden Jahren auf den Straßen- und den Crosslauf konzentrierte und keine Bahnrennen gelaufen war, gewann das Qualifikationsrennen in 27:24,76 Minuten. Allerdings entschied sich der 26-Jährige danach gegen einen Start bei der WM. Er will sich stattdessen vollkommen auf seinen Start beim New York-Marathon am 3. November konzentrieren. So wird ein Youngster das kenianische Team in Doha anführen: Der erst 19-jährige Rhonex Kipruto, der bereits im 10-km-Straßenlauf mit Weltklassezeiten für Furore sorgte, lief in Nairobi in 27:26,34 auf Rang zwei. Rodgers Kwemoi sicherte sich als Dritter in 27:26,92 den WM-Startplatz. Anstelle von Geoffrey Kamworor dürfte nun der viertplatzierte Alex Oloitiptip (27:29,40) in Doha starten. Mit seiner Hengelo-Siegzeit aus dem Juli (26:48,95 Minuten) führt der Äthiopier Hagos Gebrhiwet zurzeit die Jahresweltbestenliste an.
Ebenso wie bei den Männern führen auch bei den Frauen jene äthiopischen Läuferinnen die Jahresweltbestenliste an, die in Hengelo die schnellsten Zeiten gelaufen sind. Die Nummer eins ist zurzeit Letesenbet Gidey, die in Holland eine Zeit von 30:37,89 Minuter erreichte. In Nairobi siegte nun Agnes Tirop, die 2015 Cross-Weltmeisterin war, mit 31:25,00 knapp vor Hellen Obiri, die in diesem März den Cross-WM-Titel gewonnen hatte und nun 31:25,38 lief. Dritte wurde Rosemary Wanjiru in 31:26,22 Minuten. Wie der internationale Leichtathletik-Verband auf seiner Webseite iaaf.org berichtet, ist die Siegzeit von Agnes Tirop die schnellste, die je in einer Höhenlage gelaufen wurde.
Text: race-news-service.com
Foto: photorun.net