26. September 2016 | Marathon-News

„Jetzt versuchst du es!“ Stimmen zum 33. BMW Frankfurt-Marathon

So schildern die schnellsten Läufer und der Sportliche Leiter das Renngeschehen

Mark Kiptoo, Sieger in 2:06:49 Stunden

Mein Plan war es, unter 2:06 zu laufen. Das hat leider nicht geklappt, weil ich unterwegs ein paar Probleme mit der linken Wade hatte. Ich freue mich über den Sieg. Das Tempo war angenehm und okay für mich. Jeder von uns wollte eine persönliche Bestzeit erreichen, aber im Lauf des Rennens kann immer etwas passieren. Im nächsten Jahr möchte ich für mein Land an der Weltmeisterschaft in Peking teilnehmen und eine Medaille gewinnen.

Aberu Kebede, Siegerin in 2:22:21 Stunden

Ich bin sehr zufrieden mit dem Sieg, aber nicht mit der Zeit. Ich wollte eine bessere Zeit laufen, aber irgendetwas hat mit meinem Tempomacher nicht geklappt. Vielleicht komme ich 2015 wieder nach Frankfurt, Stadt und Strecke haben mir sehr gut gefallen.

Arne Gabius, 9. Platz in 2:09:32 Stunden

Wir sind bis zum Halbmarathon in 1:05:08 super durchgekommen. Ich habe jeden Kilometer gecheckt, aber nicht auf eine Endzeit hochgerechnet. André Pollmächer war bis Kilometer 15 dabei und wir waren genau im Plan. Ich fühlte mich so, wie es Renato Canova beschrieben hat, von dem ich mir meine Trainingsratschläge hole: wie ein vollgetanktes Auto, das durch das verbrauchte Benzin leichter und schneller wird. Ab Kilometer 30 habe ich gedacht: „Jetzt versuchst du es, du fühlst dich gut.“ Die Mainzer Landstraße war toll, sehr viel Musik und Unterstützung vom Publikum. Ich bin froh, dass ich zu dem gut organisierten Rennen meinen Beitrag leisten konnte. Mein Plan war es, unter 2:10 Stunden zu laufen. Als ich einen Fünf-Kilometer-Abschnitt mit 15:06 Minuten hatte, wusste ich, dass es geht. Ich habe den Einlauf und die Stimmung in der Festhalle sehr genossen. Kurz vor der Halle habe ich einen Kenianer überholt. Dann wusste ich, jetzt ´kannst du dich in der Festhalle feiern lassen. Für die Olympischen Spiele in Rio lege ich mich auf die Distanz nicht fest, ich lasse alles offen. Ein Olympischer Marathon ist natürlich etwas Großes und Besonderes.

Mona Stockhecke, 8. Platz in 2:33:50 Stunden (PB)

Es war genial. Das Rennen wurde mit der Zeit hart, aber für eine Bestzeit muss man was investieren. Ich hatte die Zwischenzeiten auf der rechten Hand notiert, denn ab Kilometer 35 schaltet sich der Kopf aus. Die ersten zehn Kilometer waren unruhig in der größeren Gruppe. Es war mit den vielen Läufern doch anders als bei der EM, das war eine Umstellung. Auch an die Fernsehkameras musste ich mich erst gewöhnen. Während der Vorbereitung habe ich so stark gezweifelt, wie selten zuvor, weil nur kurz Zeit war. Nach der EM hatte ich eigentlich nur zwei Wochen für ein intensives Training, dann musste ich die Belastung schon wieder runterfahren. Am Ende hat es aber gereicht für ein schönes Jahr mit einer persönlichen Bestzeit. Das gibt Vortrieb für nächstes Jahr.

Julian Flügel, 16. Platz in 2:14:20 Stunden (PB)

Ich bin sehr zufrieden mit dem Lauf und dem Ergebnis. Es war mein zweiter Marathon und ich habe eine persönliche Bestzeit erzielt. Es lief gut, das Tempo war gut und es hat alles gepasst. Mein Ziel bleibt die Teilnahme an der WM nächstes Jahr.

Christoph Kopp, Sportlicher Leiter BMW Frankfurt Marathon

Wir haben im Frauenbereich leider die Erwartungen nicht erreicht. Immerhin war es die viertschnellste Zeit dieses Jahr, daher sind wir mit dem Ergebnis zufrieden. Zwischendurch sah es aus, dass es Richtung Streckenrekord gehen könnte. Dann sind die Tempomacher raus und Aberu Kebede war die letzten Kilometer alleine.

Bei den Männern waren die Erwartungen nicht so hoch. Der Streckenrekord war zwischenzeitlich möglich. Das Tempo am Beginn war nicht unruhig, aber es war zu schnell. Es war eine große Gruppe an der Spitze. Wir hatten zehn Athleten mit Bestzeiten unter 2:10 Stunden am Start, so viele haben es auch am Ende erreicht, wenn es auch andere Namen waren. Wir haben tollen Sport gesehen.