Jakob Ingebrigtsen sorgte bei den Hallen-Europameisterschaften im holländischen Apeldoorn für ein Novum: Der norwegische 5.000-m-Olympiasieger gewann zum dritten Mal in Folge bei diesen Titelkämpfen sowohl die 1.500- als auch die 3.000-m-Distanz.
Als es am Sonntag über 3.000 m in die entscheidende Phase ging, war Jakob Ingebrigtsen bei diesem Hallenrennen einmal mehr nicht zu schlagen. Der Brite George Mills hatte sich an seine Fersen geheftet, aber als der Norweger den entscheidenden Spurt ansetzte, war die Entscheidung schnell gefallen. Ingebrigtsen siegte in 7:48,37 Minuten vor Mills (7:49,41) und dem Franzosen Habz Azeddine (7:50,48). Zwei deutsche Läufer hatten sich für das Finale qualifiziert: Florian Bremm (LSC Höchstadt/Aisch) belegte Platz sieben in 7:55,83 und Maximilian Thorwirth (SDF 75 Düsseldorf) wurde Neunter mit 7:56,41. Sam Parsons (SCC Berlin) hatte im Vorlauf als Siebenter mit 7:56,68 das Finale knapp verpasst.
Am Freitagabend hatte Jakob Inegbrigtsen seine erste Goldmedaille gewonnen. Dabei siegte er über 1.500 m in 3:36,56 vor Azeddine Habz (3:36,92), der damit ebenfalls zwei Medaillen in den Läufen gewann, und dem Portugiesen Isaac Nader (3:37,10). Pech hatte in diesem Finale der stark in die Saison gestartete Robert Farken (SG Motor Gohlis-Nord Leipzig), der bei einem Überholmanöver stürzte und nicht ins Ziel kam. Marius Probst (TV Wattenscheid) war Siebenter seines Vorlaufes mit 3:41,32 und verpasste den Endlauf.
Über 800 m sicherte sich der Holländer Samuel Chapple in 1:44,88 Minuten mit einem Landesrekord den Titel. Zweiter wurde der Belgier Eliott Crestan in 1:44,92 vor Mark English (Irland/1:45,46).
Im 3.000-m-Finale der Frauen lief die 3.000-m-Hindernisspezialistin Lea Meyer (Bayer Leverkusen) lange Zeit an der Spitze des Feldes. Als das Tempo dann in der Schlussphase anzog, konnte sie jedoch nicht mehr mithalten und wurde schließlich Siebente in 8:55,62 Minuten. Mit einem starken Schlussspurt überholte die Irin Sarah Healy noch die führende Melissa Courtney-Bryant und gewann in 8:52,86 ganz knapp vor der Britin (8:52,92). Bronze sicherte sich die Portugiesin Salome Afonso mit 8:53,42 Minuten, nachdem sie am Freitag bereits Silber über 1.500 m in 4:07,66 gewonnen hatte. Hier wurde die Französin Agathe Guillemot in 4:07,23 neue Europameisterin. Platz drei belegte Reeve Walcott-Nolan (Großbritannien) mit 4:08,45.
Die Polin Anna Wielgosz gewann den 800-m-Titel in 2:02,09 Minuten vor Clara Liberman (Frankreich/2:02,32) und Antia Horvat (Slowenien/2:02,52). Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler) war Vierte ihres Vorlaufes in 2:03,38. Dies reichte nicht für die Halbfinal-Qualifikation.
Text: Jörg Wenig
Foto: Dean Moutharopoulos / Getty Images for European Athletics