30. Dezember 2016 | Running-News

Internationale Silvesterläufe: Bozen wieder hochklassig, Richard Ringer erneut in Peuerbach

Bozen, Peuerbach und Madrid sind die wohl hochkarätigsten Silvesterläufe im europäischen Ausland. Eine Reihe von afrikanischen Weltklasseläufern gehen bei diesen Rennen am Sonnabend an den Start. Im österreichischen Peuerbach zählt aber auch Richard Ringer wieder zu den Favoriten. Die „Großmutter“ aller Silvesterläufe wird in Sao Paulo gestartet: Das brasilianische 15-km-Rennen findet bereits zum 92. Mal statt.

 

Bozen: Neues Duell zwischen Merga und Edris?

 

Zu einem erneuten Duell zwischen den Äthiopiern Imane Merga und Muktar Edris könnte es in Bozen kommen. In der Südtiroler Landeshauptstadt gewann Merga bereits dreimal, bevor er sich vor zwei Jahren in einem spannenden Schlussspurt knapp gegen Edris geschlagen geben musste. Im vergangenen Jahr wurden die beiden von einem Landsmann überrascht: Tamirat Tola gewann das 10-km-Rennen vor Edris und Merga. Der Titelverteidiger ist am Sonnabend allerdings nicht am Start. Zu beachten sein wird in Bozen neben den Kenianern Thomas Longosiwa und Jairus Birech sicherlich der aus Eritrea stammende Halbmarathon-Europameister Tadesse Abraham (Schweiz).

 

Bei den Frauen könnte es im 5-km-Rennen zu einem Duell zwischen der äthiopischen 10.000-m-Vize-Weltmeisterin Gelete Burka und der kenianischen Crosslauf-Weltmeisterin Agnes Tirop kommen. Auch Äthiopiens Weltklasse-Hindernisläuferin Etenesh Diro kann über diese Distanz eine sehr gute Rolle spielen. Die Britin Stephanie Twell könnte die stärkste europäische Läuferin im Rennen sein.

 

Peuerbach: Ex-Sieger Kangogo, Ringer, Chumo am Start

 

Die Sieger der letzten drei Jahre treffen am Silvestertag in Peuerbach über 6,1 km aufeinander: Cornelius Kangogo (Kenia) siegte 2013, ein Jahr später wurden sein Landsmann Victor Chumo und Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) nach einem Fotofinish gemeinsam auf Rang eins gesetzt, und 2015 gewann Chumo eine Neuauflage des Duells mit Ringer knapp vor dem Deutschen. In den Kampf um den Silvestersieg in Oberösterreich könnte aber auch der Kenianer Isaac Kosgei eingreifen. An den Start geht auch der Deutsche Meister über 1500 m, Timo Benitz (LG Farbtex Nordschwarzwald).

 

Im 5,1-km-Rennen der Frauen ist Titelverteidigerin Alice Nawowuna die große Favoritin. Die Kenianerin war im sensationellen 10.000-m-Weltrekordrennen bei Olympia in Rio im vergangenen August Vierte. Mit einer Steigerung auf 29:53,51 Minuten wurde sie dabei zur fünftschnellsten Läuferin aller Zeiten über diese Distanz. Ihre stärkste Gegnerin könnte in Peuerbach Amela Terzic (Serbien) sein, die das Rennen 2012 und 2013 gewonnen hatte. Nicht wie irrtümlich gemeldet in Trier sondern in Peuerbach wird Franziska Reng (LG Telis Finanz Regensburg) zu Silvester laufen. Auch die mehrmalige Berglauf-Weltmeisterin Andrea Mayr (Österreich) ist am Start.

 

Madrid: Kaan Özbilen peilt Hattrick an

 

Einen Hattrick peilt am Silvestertag der aus Kenia stammende Türke Kaan Özbilen an. Er hat das 10-km-Rennen in Madrid bereits in den vergangenen beiden Jahren für sich entschieden. Sein schärfster Konkurrent könnte Nguse Amlosom (Eritrea) sein, der im olympischen 10.000-m-Finale im Sommer Rang neun belegt hatte. Die Spanier sind mit einer Reihe von Topläufern in Madrid vertreten. Darunter sind der 5.000-m-Europameister Ilias Fifa und der zweimalige Cross-EM-Zweite Ayad Lamdassem.

 

Bei den Frauen geht Brigid Kosgei mit einem Handicap ins 10-km-Rennen. Sie lief in den letzten drei Monaten zwei Marathonrennen – nach Rang zwei in Lissabon im Oktober folgte ein Sieg in Honolulu im Dezember -, so dass sie nicht in Topform sein kann. Davon könnten Liv Westphal (Frankreich) oder auch Karolina Nadolska (Polen) profitieren.

 

Text: race-news-service.com

Foto: BoClassic / Daniele Mosna