30. August 2024 | Marathon-News

Frauen am Start: Melanie Somborn

Früh morgens zum Laufen aufzubrechen während die anderen friedlich schlummern – das ist manchmal gar nicht so leicht. Erst recht nicht, wenn man einen der Schlummernden beim Laufen in einem Buggy vor sich herschiebt. Für Skylinerunner Melanie Somborn ist genau diese Situation Alltag. Sie bereitet sich gerade auf den Mainova Frankfurt Marathon vor – und Söhnchen Jonah, 8,5 Monate alt, ist ihr bester Trainingspartner. „Er schläft meist 70 % der Zeit und hält locker 22 Kilometer durch“, sagt Melanie. Sollte er wirklich einmal keine Lust auf ein längeres Buggy-Schläfchen haben, dann bricht sie einen geplanten Lauf auch schon mal ab. „Ich laufe just vor fun und seh das nicht so eng.“ Mit dem Laufen „ganz ohne Druck“ hat sie schließlich schon einmal beste Erfahrungen gemacht, als sie bei einem Halbmarathon in Berlin ihre Bestzeit wie aus Versehen um 8 Minuten verbessern konnte. An ihre stärkste Marathonzeit von 3 Stunden 51 Minuten will die 41-Jährige aus dem Ruhrgebiet aber 2024 nicht herankommen. Hauptsache mal wieder einen Marathon finishen. Schließlich hat die zweifache Mama eine lange Zwangspause hinter sich: „Ich durfte schon früh in der Schwangerschaft nicht mehr laufen, am Ende musste ich 10 Monate pausieren.“ Entsprechend zäh war der Wiedereinstieg, oder wie Melanie sagt „Hart, aber auch toll.“ Vor etwa 9 Jahren hatte sie mit dem Laufen angefangen. Bei einer Mutter-und-Kind-Kur, die sie damals mit ihrem großen Sohn machte, gab es einen Kurs für „5 km in 3 Wochen“. Obwohl sie das Laufen nicht gerade toll fand, versuchte Melanie ihr Glück – und fand es dauerhaft auf der Laufstrecke. Die große, laufende Instagram-Community brachte sie auf die Idee mit den Volksläufen – seitdem ist „@melso.running“ dabei. Besonders toll fand sie den „Original-Marathon“ von Marathon nach Athen, aber auch die Frankfurter Strecke, die sie 2019 schon einmal unter die Füße genommen hatte. Aber wie macht man das, einen Marathon immer locker zu Ende bringen? Dazu teilt Melanie gern ihr persönliches Erfolgsrezept: „Ich esse am Vorabend immer Pizza. Das bringt mir Glück. Und wenn es unterwegs mal schwer wird, teile ich mir die Strecke einfach in 3 km-Abschnitte ein. Denn drei Kilometer schafft man ja immer.“ In jedem Fall werden am großen Tag im Oktober alle aus der Familie an der Strecke stehen und Melanie anfeuern. Oder das tun, was sich immer anbietet, wenn Mama lange läuft: friedlich schlummern.

Frauen am Start: Melanie Sommborn