10. Februar 2025 | Running-News

Fitwi auf Platz vier in Dubai, Yehualaw klar vor McColgan

Samuel Fitwi hat bei einem internationalen Halbmarathon in Dubai einen guten vierten Platz belegt. Bei windigen Wetterbedingungen erreichte der 29-jährige Läufer des Vereins Silvesterlauf Trier das Ziel nach 62:50 Minuten, blieb damit aber klar über der avisierten persönlichen Bestzeit von 61:17. An der Spitze zeigte der Kenianer Bernard Koech trotz des Windes eine starke Leistung. Der Hamburg-Marathon-Sieger der vergangenen beiden Jahre gewann in 60:15 mit deutlichem Vorsprung vor seinen Landsleuten Wisley Yego und Enos Kipruto, die nach 60:38 beziehungsweise 61:40 im Ziel waren. Nicht am Start war der angekündigte frühere 5.000-m-Weltmeister Muktar Edris (Äthiopien). Bei den Frauen setzte sich Yalemzerf Yehualaw deutlich gegen die britische Halbmarathon-Rekordlerin Eilish McColgan durch. Die Äthiopierin siegte in 67:09 vor der Schottin (68:58) und der Kenianerin Jackline Cherono (69:33).

 

„Die Zeit ist okay, aber natürlich nicht perfekt. Es gab viel Wind und ab ungefähr Kilometer zehn bekam ich auch noch Probleme mit der Atmung“, sagte Samuel Fitwi, der nun direkt von Dubai nach Addis Abeba reisen wird. Dort bereitet er sich dann in gewohnter Umgebung auf seinen Start beim Hannover-Marathon am 6. April vor.

 

Wahrscheinlich war es etwas Glück im Unglück, dass Samuel Fitwi ausgerechnet bei diesem Rennen in Dubai keine Topleistung zeigen konnte. Denn etwaige Bestzeiten beziehungsweise Rekorde hätten keinen Eingang in die Bestenlisten finden können, da die Strecke nicht die nötigen Kriterien erfüllt. Rekorde im Straßenlaufen können nach Vorgaben des internationalen Leichtathletik-Verbandes World Athletics und des Verbandes der internationalen Straßenlauf-Veranstalter AIMS nur anerkannt werden, wenn – neben weiteren Kriterien – die Start- und Zielpunkte in der Luftlinie maximal 50 Prozent der Laufstrecke voneinander entfernt liegen. Bei einem Halbmarathon ist eine Differenz von knapp 10,55 km erlaubt. Die Strecke in Dubai hatte jedoch eine Differenz von rund 11,9 km.

 

Es ist nicht das erste Mal, dass ein neues Rennen in den Vereinigten Arabischen Emiraten auftaucht und dann trotz entsprechender Ankündigungen nicht die im Spitzensport nötigen Kriterien erfüllt. Beim Abu Dhabi-Marathon war die Strecke 2018 um knapp 200 Meter zu kurz, so dass alle gelaufenen Zeiten aus den Bestenlisten gestrichen wurden.

 

Grant Fisher läuft 3.000-m-Hallen-Weltrekord in New York, Robert Farken stark

 

Völlig überraschend hat Grant Fisher (USA) beim Leichtathletik-Meeting in New York den Hallen-Weltrekord gebrochen. Der 27-Jährige, der bei den Olympischen Spielen in Paris jeweils Bronze über 5.000 und 10.000 m gewonnen hatte, erreichte bei den Millrose Games 7:22,91 Minuten, nachdem er auf der Zielgeraden den 1.500-m-Olympiasieger Cole Hocker überholt hatte. Der US-Amerikaner wurde in 7:23,14 Zweiter vor Jimmy Gressier, der mit 7:30,18 einen französischen Rekord aufstellte. Den bisherigen Weltrekord hielt der Äthiopier Lamecha Girma, der 2023 in Liévin 7:23,81 gelaufen war.

 

Ein zweiter Weltrekord fiel in New York über die Meile: Hier lief Yared Nuguse (USA) eine Zeit von 3:46,63 Minuten. Als Achter zeigte Robert Farken (SG Motor Gohlis-Nord) mit 3:49,93 eine weitere starke Leistung. Der Leipziger war vor einer Woche in Boston als Zweiter des dortigen Meilen-Rennens mit 3:49,45 noch etwas schneller. Dies war eine deutsche Bestzeit. Über die Meile führt der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) keine offiziellen Rekorde.

 

Text: Jörg Wenig

Fotos: privat (Fitwi), photorun.net

Samuel Fitwi wäre in Dubai gerne schneller gelaufen. Foto: privat