26. September 2016 | Marathon-News

Erststarter Roland Ohlemüller: „Noch habe ich keine Idee, was mich jenseits der 30 Kilometer erwarten wird“

Und da hatte es klick gemacht. Als Roland Ohlemüller sich im Vorjahr die Liveübertragung des Frankfurt Marathon im Fernsehen anschaute, keimte dieser Gedanke in ihm.

Er wurde stärker und stärker und ließ ihn nicht mehr los. Was der 47-Jährige da auf dem Bildschirm gesehen hatte, faszinierte ihn sehr. Dieser großartige Lauf von Arne Gabius, der auf dem schnellen Frankfurter Pflaster in 2:09,32 Stunden die schnellste deutsche Zeit seit 24 Jahren erreichte. Diese tolle Atmosphäre, die von den rund 400000 Zuschauern am Streckenrand ausgeht. „Jetzt muss ich doch auch das Besondere wagen und selbst dabei sein“, sagte er sich. Er meldete sich für den 25. Oktober 2015 an und es fühlte sich gut an.

Dabei ist es gar nicht lange her, als Ohlemüller sich gar nicht vorstellen konnte, überhaupt längere Strecken zu Fuß zurückzulegen. Es liegt erst zweieinhalb Jahre zurück, dass der Familienvater am Darmstädter Firmenlauf teilnahm und „daran so viel Spaß hatte, dass ich seither regelmäßig laufe“, erzählt Ohlemüller. Der Jurist in der Darmstädter Stadtverwaltung ist ein Wettkampftyp, der richtig aufblüht, wenn er eine Startnummer trägt und die Anfeuerung der Zuschauer hört. An fast jedem Wochenende nimmt er an Volksläufen über 5 oder 10 Kilometer teil. In seinen Augen war aber stets die Halbmarathondistanz (zwei Mal hat er sie bislang bewältigt) seine natürliche Obergrenze. Mittlerweile läuft Ohlemüller, der im Odenwald lebt und dessen Trainingsstrecken einige Höhenmeter aufweisen, vier Mal je Woche. Intervalle, lange Läufe, lockerere Einheiten, Tempoläufe –   das volle Programm.

Ohlemüller ist ein Spätstarter, aber seitdem ein Volldurchstarter. Von Juli an will sich der Hesse für die letzten 16 Wochen vor dem Frankfurt Marathon unter anderem aus den Angeboten von ASICS den perfekten Trainingsplan selbst auf den Leib schneidern. „Noch habe ich keine Idee, was mich jenseits der 30 Kilometer erwarten wird und wie gravierend eine mögliche Begegnung mit dem Mann mit dem Hammer ist. Ich bin sehr gespannt und werde mich überraschen lassen“, sagt Ohlemüller. Seine Frau und die drei Kinder im Alter von 17, 14 und 2 Jahren haben sich schon drauf eingestellt, dass der Ehemann und Papa abends die Laufschuhe schnürt. Beim Frankfurt Marathon werden freilich alle an der Strecke sein und ihn unterstützen. Das Ziel bei seinem Erstling? „Das ist eine schwere Frage“, sagt Ohlemüller. „Die Atmosphäre des Rennens war der Auslöser – ich möchte vor allem, dass ich sie auch genießen kann und gut durchkomme.“

Erststarter Roland Ohlemüller