Jakob Ingebrigtsen wurde seiner Favoritenrolle eindrucksvoll gerecht. Der norwegische 5.000-m-Weltmeister gewann bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom zum dritten Mal in Folge nach 2018 und 2022 den kontinentalen Titel über 5.000 m. Der erst 23-jährige Ingebrigtsen schloss damit auf zum Briten Mo Farah, der diese EM-Goldmedaille ebenfalls dreimal gewinnen konnte (2010, 2012, 2014). Allerdings fanden die Europameisterschaften, die 1934 ihre Premiere hatten, bis 2010 im Vier- und nicht im Zwei-Jahres-Zyklus statt. Dadurch war es früher weitaus schwieriger, mehrmals hintereinander den EM-Titel zu gewinnen.
Das große Feld der 27 Läufer schlug bei warmen Temperaturen zunächst wie erwartet ein gemächliches Tempo ein. Während der ersten drei Kilometer bewegten sich die 1.000-m-Zeiten im Bereich von rund 2:45 Minuten. Danach wurde es etwas schneller bevor dann auf dem letzten Kilometer buchstäblich die Post abging. Bis 600 Meter vor dem Ziel lief Jakob Ingebrigtsen auf Rang sechs und beobachtete was vor ihm geschah. Doch als es in die letzte Runde ging, war der Norweger an der Spitze und stürmte fortan zum Sieg. In 13:20,11 Minuten gewann Ingebrigtsen vor dem Briten George Mills (13:21,38) und dem aus Süd-Sudan stammenden Schweizer Dominic Lobalu (13:21,61). Der Spanier Adel Michaal folgte auf Rang vier in 13:22,77. Jakob Ingebrigtsen geht nun in Rom auch als großer Favorit über 1.500 m an den Start. Auch hier könnte er den EM-Titel zum dritten Mal in Folge gewinnen, zumal seine schärfsten europäischen Konkurrenten nicht starten werden.
Keinen guten Tag hatten die drei deutschen Läufer im Finale von Rom. Als das Tempo auf den letzten 1.500 Metern deutlich anzog, verloren sie den Anschluss und fielen in der Folge weit zurück. Am Ende lief Maximilian Thorwirth (SFD 75 Düsseldorf Süd) auf Rang 22 nach 13:41,29 Minuten über die Ziellinie. Florian Bremm (LSC Höchstadt/Aisch) folgte direkt hinter ihm als 23. mit 13:42,30, und Mohamed Abdilaahi (LG Olympia Dortmund), der bei 3.000 m ganz kurz das Feld angeführt hatte, wurde als 26. Vorletzter mit 13:58,89. Das ist insgesamt ein enttäuschendes Abschneiden. Für dieses deutsche Trio wird es nun auch sehr schwer, sich über die Weltrangliste noch für die Olympischen Spiele zu qualifizieren.
Text: Jörg Wenig / Race News Service
Foto: European Athletics / Getty Images