23. Juli 2018 | Marathon-News

Den Depressionen Beine machen…

Wie Sport die Seele heilt.

Immer mehr Menschen leiden heute an Depressionen. Schätzungen zufolge sind weltweit inzwischen ca. 350 Mio. Menschen betroffen, und bis zum Jahr 2020 wird dies laut Weltgesundheitsorganisation die zweithäufigste Volkskrankheit sein.

 

Was genau passiert im Körper bei einer Depression und wie macht sie sich bemerkbar? Hier spielt vor allem die Biochemie eine tragende Rolle: Der Gehirnstoffwechsel gerät durcheinander, die Botenstoffe Serotonin sowie Noradrenalin sind aus dem Gleichgewicht. Wenn das Glückshormon Serotonin nicht mehr ausreichend vom Gehirn produziert werden kann, hat dies schwerwiegende Folgen für die Erkrankten: Eine gedrückte, also „depressive“ Stimmung ergreift Besitzt von ihnen, Abgeschlagenheit, Interessenverlust sowie Energie- und Antriebslosigkeit machen sich breit. Hinzu kommen Gefühle der Wertlosigkeit sowie der inneren Leere. Selbstzweifel, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, innere Unruhe, Ängste, Libidoverlust, und eine stark herabgesetzte Konzentrationsfähigkeit gehören ebenso zum typischen Krankheitsbild. Das Suizidrisiko steigt häufig infolge des großen Leidensdrucks.

Natürlich fühlt sich jeder mal niedergeschlagen, traurig und betrübt, bei Depressiven ist dies aber häufig ein quälender, wochen- oder monatelanger Zustand, der ein normales Leben kaum mehr möglich macht und auch soziale Kontakte meist völlig einschlafen lässt.

 

Dass körperliche und psychische Prozesse eng miteinander verbunden sind, ist schon lange bekannt. Dies gilt, wie inzwischen zahlreiche Studien belegen, insbesondere auch bei Depressionen, denn durch aktive, regelmäßige Bewegung werden im limbischen System, dem Teil des Gehirns, welches für die Verarbeitung von Emotionen verant-wortlich ist, Serotonin, Dopamin und Noradrenalin ausgeschüttet. Schon 3 x 30 Minuten Sport in der Woche bewirken einiges. Und hier eignet sich das Laufen wie kaum ein anderer Sport dazu, der Depression Beine zu machen. Der Körper wird gut durchblutet, der Stoffwechsel verändert sich positiv. Viel entscheidender ist aber, dass Menschen, die unter Depressionen leiden, auch ihr Selbstwertgefühl kontinuierlich mit ihrer Kondition steigern können. Sie kommen aus ihrer inneren und äußeren Isolation heraus und eine positive Kettenreaktion wird angekickt: Ängste und körperliche Beschwerden nehmen ab, die Konzentrationsfähigkeit steigt wieder, denn das Gehirn wird besser mit Sauerstoff versorgt. Ein weiterer positiver Faktor des Sports ist, dass der Mensch selbstbestimmt, also durch sein eigenes Handeln, der Depression etwas entgegensetzen kann. Dies überträgt sich auch auf andere Lebensbereiche. Probleme werden nicht mehr als unüberwindbar betrachtet, sie können nun aktiv bewältigt werden. Von der Fremdbestimmung hin zur Selbstbestimmung, von der Passivität hin zur Aktivität – wichtige Aspekte, um Depressionen die Stirn zu bieten.

 

Nicht zu vergessen der soziale Faktor des Laufens in der Gruppe, am besten in freier Natur. Jeder Sportler weiß nur zu gut, dass man gemeinsam den inneren Schweinehund viel erfolgreicher überlisten kann als alleine. Man nimmt wieder am gesellschaftlichen Leben teil und wird von der Gruppe mitgetragen. Bereits nach ein bis zwei Monaten Lauftraining stellt sich eine deutlich messbare positive Veränderung auf der Depressionsebene ein. Wer möchte, kann es gerne gleich mal ausprobieren bei unseren Biorunnern. Wir sind eines der größten Läuferteams im Rhein-Main-Gebiet und stellen erfolgreich bei vielen Läufen unter Beweis, dass regelmäßiges gemeinsames Training und gesunde Ernährung viele(s) bewegen können. Also nichts wie rein in die Laufschuhe und den Depressionen zeigen, was eine Harke ist!

Foto: Mainova Frankfurt Marathon