29. August 2017 | Running-News

Bekele fordert Kipchoge und Kipsang in Berlin heraus

Die drei zurzeit besten Marathonläufer der Welt treffen am 24. September beim BMW Berlin-Marathon aufeinander: Die Kenianer Eliud Kipchoge und Wilson Kipsang werden vom äthiopischen Vorjahressieger Kenenisa Bekele herausgefordert. Eine solche Konstellation ist im Marathon äußerst selten. Nicht einmal bei den Olympischen Spielen in Rio war dieses Trio im vergangenen Jahr am Start. Mit Kipchoge wird in Berlin erstmals ein Marathon-Männer-Olympiasieger im Elitefeld vertreten sein. Während die Veranstalter des BMW Berlin-Marathons die Verpflichtungen von Kipchoge und Kipsang bereits bekannt gegeben hatten, ist es ihnen nun auch noch gelungen, Äthiopiens Superstar Kenenisa Bekele zum Elitefeld hinzuzufügen.

Kenenisa Bekele näherte sich dem Weltrekord vor einem Jahr in Berlin mit 2:03:03 Stunden bis auf
sechs Sekunden an, nachdem er auf der zweiten Streckenhälfte mehrfach mit muskulären Problemen zu kämpfen hatte, sich aber jeweils wieder an den lange Zeit führenden Wilson Kipsang herankämpfte und am Ende seine überlegene Grundschnelligkeit ausspielte. Der 35 Jahre alte Äthiopier ist in den Bereichen Bahn-Langstrecken und Crossrennen der erfolgreichste Langstreckenläufer aller Zeiten. Bekele war dreimal Olympiasieger und fünfmal Weltmeister über 5.000 beziehungsweise 10.000 m, dazu elf Mal Crosslauf-Weltmeister über die Kurz- und über die Langdistanz. Außerdem hält er nach wie vor die Weltrekorde über 5.000 und 10.000 m.

Marathon läuft Kenenisa Bekele seit 2014. Nach Paris (1./2:05:04) und Chicago 2014 (4./2:05:51), Dubai 2015 (aufgegeben), London (3./2:06:36) und Berlin 2016 (1./2:03:03), Dubai (aufgegeben) und London 2017 (2./2:05:57) ist der BMW BERLIN-MARATHON am 24. September sein achter Start über die klassische Distanz. Aufgrund seiner außergewöhnlichen Erfolge auf den Langstrecken wird Kenenisa Bekele von vielen Experten als komplettester Läufer aller Zeiten bezeichnet.

„Dies ist eine Traum-Konstellation. Es kommt nicht oft vor, dass die drei aktuell stärksten Marathonläufer der Welt in einem Rennen aufeinander treffen. Als Organisatoren wünschen wir uns gutes Wetter und einen spannenden Rennverlauf, dann steht dem Ziel #beatberlinWR nichts im Weg“, sagte Race-Direktor Mark Milde.

Erklärtes Ziel vom aktuellen Olympiasieger Eliud Kipchoge ist es tatsächlich, den Marathon-Weltrekord seines Landsmannes Dennis Kimetto zu unterbieten, den dieser 2014 mit 2:02:57 Stunden in Berlin aufgestellt hatte. Anfang Mai hatte Kipchoge in einer Art „Laborversuch“ auf der Formel-1-Rennstrecke von Monza (Italien) mit 2:00:25 Stunden die schnellste jemals erzielte Zeit über die Marathondistanz von 42,195 km erzielt. Allerdings war dieses Rennen irregulär, da wechselnde und mehr Tempomacher eingesetzt wurden als zulässig. „In Monza war ich so nahe dran, die Zwei-Stunden-Marke zu unterbieten. Jetzt ist der BMW Berlin-Marathon für mich die passende Gelegenheit, den offiziellen Weltrekord anzugreifen“, sagte Kipchoge.

Vor vier Jahren war Wilson Kipsang in Berlin mit 2:03:23 Weltrekord gelaufen. 2016 war er dann in Berlin sogar noch zehn Sekunden schneller als bei seinem Weltrekord, und doch reichte es nur zum zweiten Platz hinter Kenenisa Bekele. In diesem Jahr ist Kipsang mit seinem Sieg in Tokio in 2:03:58 Stunden die Nummer eins in der Jahresweltbestenliste.

Einmal trafen Kipchoge, Bekele und Kipsang in einem Marathon bisher aufeinander: In London gewann im April 2016 Kipchoge mit 2:03:05. Bekele, der sich damals nach einer längeren Verletzungspause zurückmeldete, lief als Dritter 2:06:36 und Kipsang hatte Pech. Nach einem Sturz wurde er Fünfter mit 2:07:52.

Text: race-news-service.com
Foto: SCC EVENTS / Jiro Mochizuki

Kenenisa Bekele wird als Titelverteidiger in Berlin an den Start gehen.