Selemon Barega hat sein Marathon-Debüt in Sevilla mit großem Vorsprung gewonnen während Filimon Abraham bei dem Rennen am Sonntag eine persönliche Bestzeit erreichte. Der äthiopischen 10.000-m-Olympiasieger von Tokio 2021 lief nach 2:05:15 Stunden ins Ziel. Abraham belegte Rang 19 mit 2:08:11 und verbesserte sich um elf Sekunden.
Der erst 25-jährige Selemon Barega startete sein Debüt über die 42,195 km mit einem sehr ambitionierten Tempo. Seine 10-km-Zwischenzeit von 28:45 deutete auf eine Zielzeit von rund 2:01:20 hin. Doch nach der 15-km-Marke (43:18) wurde der Äthiopier etwas langsamer und erreichte dann den Halbmarathon in 61:45. Er hielt sein Tempo von rund 2:55 Minuten pro Kilometer bis fast zum Schluss und erreichte mit 2:05:15 die drittschnellste Zeit in diesem Jahr weltweit. Zweiter wurde sein Landsmann Adisu Tesfahun mit 2:06:27, Rang drei belegte der Marokkaner Moahmed Reda Al Aaraby in 2:06:45.
Als Vierter steigerte sich der Schweizer Matthias Kyburz um fast eine Minute auf 2:06:48. Der 34-Jährige hatte vor knapp einem Jahr beim Paris-Marathon völlig überraschend eine Zeit von 2:07:44 erreicht und sich damit für die Olympischen Spiele qualifiziert, wo er im Sommer in Paris Platz 30 erreichte.
Rund zwei Jahre nachdem er in Barcelona überraschend eine Zeit von 2:08:22 Stunden erreicht hatte, steigerte sich Filimon Abraham (LG Telis Finanz Regensburg) auf der flachen Strecke in Sevilla auf 2:08:11. Nach einem zunächst etwas schnelleren Beginn mit einer 10-km-Zwischenzeit von 29:59 Minuten lief der 32-jährige nach 63:43 über die Halbmarathon-Marke. In der Folge konnte Filimon Abraham, der sich im Höhentraining in Asmara (Eritrea) auf den Sevilla-Marathon vorbereitet hatte, ein recht gleichmäßiges Tempo von knapp über 3:00 Minuten pro Kilometer halten. Nachdem er in den vergangenen zwei Jahren immer wieder von Verletzungen ausgebremst wurde und dann beim Berlin-Marathon 2024 aufgrund eines zu schnellen Anfangstempos eingebrochen war, gelang Filimon Abraham nun eine Steigerung.
Auch bei den Frauen gewann eine Debütantin aus Äthiopien das Rennen: Die 22-jährige Anchinalu Dessie siegte in Sevilla mit 2:22:17 vor Manon Trapp, die mit 2:23:38 einen französischen Rekord aufstellte. Dritte wurde die Kenianerin Cynthia Kosgei mit 2:23:43.
Text: Jörg Wenig
Foto: Victah Sailer / photorun.net