26. September 2016 | Marathon-News

Erststarterin Jana Schetter: „Das Laufen als Belohnung sehen“

Laufen war für Jana Schetter so etwas wie die Entdeckung ihres Lebens. Einst ist sie getanzt in einer Gruppe, doch die festen Trainingszeiten wurden immer schwerer einzuhalten mit zwei Söhnen, Job und Ehrenamt. Frustrierend! Geh doch mal wieder laufen, sagte sie sich – der Flexibilität und einfacheren Organisation wegen. Der Anfang geriet bei Jana etwas halbherzig. Doch der gemeinsam mit ihrem Mann in weniger als zwei Stunden bewältigte Halbmarathon in Mainz 2013 war so etwas wie ihr Erweckungserlebnis. „Ich bin vom: Du musst mal wieder laufen dazu gekommen, das Laufen selbst als Belohnung zu sehen“, erzählt die 39-Jährige. „Zeit für mich. In Ruhe. Keiner der was will. Meine Musik. Mein Hörbuch. Zeit, meinen Gedanken nachzuhängen oder mich völlig zu verausgaben. Ohne schlechtes Gewissen.“ Jana läuft am liebsten alleine. Mitunter auch mal im Morgengrauen um 5:30, um dann gerade geduscht zu sein, wenn der Rest der Familie erwacht. Und wenn sie ihre 6 und 9 Jahre alten Söhne zum Fußballtraining oder den Pfadfindern fährt, sitzt sie schon in atmungsaktiven Klamotten am Steuer, um während der Aktivitäten der Kids keine Zeit auf der Laufstrecke zu verlieren. Nach Janas drittem erfolgreichen Halbmarathon und der Lektüre des Buches „Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede“ von Haruki Murakami war für sie klar: keine halben Sachen mehr. Das Ziel Marathon war gefasst. Und Frankfurt liegt mit seiner schnellen, bei Debütanten beliebten Strecke quasi vor der Haustür. „Ich setzte mir gerne Ziele und arbeite daran, sie zu erreichen. Ich genieße das“, sagt Jana. Nun will sie ihre Grenzen verschieben am 25. Oktober. Zum einen „super aufgeregt“ und zum anderen „voller Vorfreude“ sei sie, wenn sie an den Frankfurt Marathon denkt.  In vier  Stunden den roten Teppich in der Festhalle erreichen sei das Ziel, alles über 4:30 wäre „eine Enttäuschung“. Ihren Trainingsplan verfolgt sie strikt, bastelt den Sport in und um das Berufliche, Familiäre und Ehrenamtliche herum. Jana engagiert sich in Bad Vilbel im Vorstand des Vereins für familienbegleitende Erziehung, der über 140 Kinder vor und nach dem Schulbesuch versorgt. An den kommenden Wochenenden werden ihre Kinder dann doch mal länger am Stück auf ihre Mutter verzichten müssen. Auf dem Trainingsplan stehen lange Läufe von bis zu 30 Kilometern. Für Jana das reine Vergnügen.

Erststarterin Jana Schetter