Kenia stellt zum ersten Mal die Olympiasiegerin im Marathon: Jemima Sumgong gewann das Rennen bei hohen Temperaturen von rund 25 Grad Celsius in starken 2:24:04 Stunden vor ihrer früheren Landsfrau Eunice Kirwa, die inzwischen für Bahrain startet und nach einer spannenden Schlussphase nach 2:24:13 im Ziel war. Die amtierende Marathon-Weltmeisterin Mare Dibaba (Äthiopien) gewann die Bronzemedaille mit 2:24:30. Vierte wurde ihre Landsfrau Tirfi Tsegaye in 2:24:47 vor Volha Mazuronak (Weißrussland/2:24:48) sowie den beiden US-Amerikanerinnen Shalane Flanagan (2:25:26) und Desiree Linden (2:26:08).
Mit der 31-jährigen Jemima Sumgong gewann eine Läuferin, die im Vorfeld zum engen Kreis der Favoritinnen zählte. Sie hatte im Frühjahr trotz eines Sturzes den hochkarätigen London-Marathon gewonnen. In Rio ließ sie auf den letzten Kilometern zunächst Mare Dibaba und dann knapp einen Kilometer vor dem Ziel auch Eunice Kirwa hinter sich.
Anja Scherl zeigte auch bei ihrem ersten Meisterschafts-Marathon und ihrem ersten Hitze-Rennen über die klassischen 42,195 km eine überzeugende Leistung. Die 30-jährige Läuferin hielt ihr Tempo bei den schwierigen Bedingungen sehr gut durch und belegte Platz 44 in 2:37:23 Stunden. Anja Scherl arbeitete sich dabei mit ihrem gleichbleibenden Tempo kontinuierlich nach vorne: Nach 5 km lag sie auf Rang 85, am Halbmarathon-Punkt war sie 65., und bei 30 km lag sie bereits auf Platz 50.
Auch für Anna und Lisa Hahner war es der erste Meisterschafts-Marathon. Sie liefen von Beginn an ein verhaltenes Tempo und mussten sich am Ende mit den Rängen 81 und 82 zufrieden geben: Anna erreichte enttäuschende 2:45:33, Lisa war eine Sekunde langsamer.
Eine gemessen an ihren Rahmenbedingungen gute Leistung zeigte Andrea Mayr. Die Österreicherin, die als Ärztin ebenso wie die im Software-Bereich tätige Anja Scherl einen Vollzeit-Job ausübt, belegte Rang 64 mit 2:41:52.
Text: race-news-service.com
Foto: photorun.net