26. September 2016 | Running-News

9.7.: EM-Aktuell: Türkischer Doppelerfolg über 10.000 m durch zwei Ex-Kenianer

Die Langstreckenläufer der Türkei starten bei den Europameisterschaften der Leichtathleten in Amsterdam einen für sie einmaligen Siegeszug. Diesen haben die Türken freilich nicht einheimischen Talenten sondern eingebürgerten Kenianern zu verdanken. Zwei Tage nach dem Sieg der aus Kenia stammenden Türkin Yasemin Can über 10.000 m gab es im Finale der Männer über die 25-Runden-Distanz sogar einen türkischen Doppelerfolg. Am Freitagabend machten Polat Kemboi Arikan und Ali Kaya das Rennen unter sich aus. Am Ende siegte Arikan in 28:18,52 Minuten vor Kaya, der nach 28:21,42 im Ziel war. Bronze sicherte sich Antonio Abadia mit 28:26,07. Hinter dem Spanier folgten zwei weitere tatsächlich aus Europa stammende Athleten auf den Rängen vier und fünf: Dmytro Lashyn (Ukraine) lief 28:27,90 und der Brite Dewi Griffiths war nach 28:28,55 im Ziel.

In dem nur elfköpfigen Finalfeld über 10.000 m hatten sich Arikan und Kaya frühzeitig abgesetzt. Sie teilten sich dabei die Führungsarbeit und liefen schnell einen sehr großen Vorsprung heraus. Am Ende hatte dann der 25-jährige Arikan den besseren Spurt und gewann nach 2012 zum zweiten Mal den EM-Titel über 10.000 m. „Es war ein hartes Rennen zwischen mir und Ali. Es ist eine Ehre, mit ihm auf dem Podest zu stehen, denn wir sind Freunde und trainieren auch zusammen“, sagte Polat Kemboi Arikan, der hofft, bei den Olympischen Spielen im nächsten Monat in Rio unter die besten fünf Läufer im 10.000-m-Finale zu kommen.

Auch im 3.000-m-Hindernisfinale gab es am Freitagabend eine Medaille für die Türkei. Silber gewann der ebenfalls aus Kenia stammende Aras Kaya. Er war nach 8:29,91 Minuten im Ziel, nachdem er fast durchweg in Führung gelegen hatte. Als jedoch Europarekordler Mahiedine Mekhissi-Benabbad (8:00,09 Minuten) gut 400 Meter vor dem Ziel die Spitze übernahm, war schnell klar, dass der Franzose nicht zu schlagen sein würde. Er gewann mit 8:25,63 souverän. Für Mekhissi-Benabbad war es bereits der dritte EM-Titel über diese Distanz nach 2010 und 2012. Auch vor zwei Jahren war er als Erster im Ziel, wurde jedoch disqualifiziert, nachdem er noch auf der Zielgeraden beim Laufen sein Trikot ausgezogen und damit gejubelt hatte. Damals wurde dann sein Landsmann Yoann Kowal  zum Europameister. In Amsterdam lief der Franzose auf Rang drei mit 8:30,79.

Deutsche Läufer waren über diese beiden Distanzen nicht am Start.

Text: race-news-service.com
Foto: www.photorun.net

Polat Kemboi Arikan gewann das EM-Finale über 10.000 m.