28. Februar 2019 | Marathon-News

Konstanze Klosterhalfen fordert Laura Muir bei der Hallen-EM heraus

Gleich am ersten Abend der Hallen-Europameisterschaften in Glasgow, die von Freitag bis Sonntag stattfinden, kommt es im 3.000-m-Finale der Frauen zu einem großen Duell: Dabei will Konstanze Klosterhalfen (Bayer Leverkusen) die Titelverteidigerin Laura Muir vor heimischer Kulisse herausfordern. Es wird ein spannendes Rennen erwartet, in dem zusätzlich Alina Reh (SSV Ulm) sehr gute Platzierungschancen hat. Je nach Rennverlauf ist für sie sogar die Bronzemedaille in Reichweite.

Die schottische Weltklasseläuferin Laura Muir gilt in ihrer Heimatstadt Glasgow sicherlich als favorisiert. Allerdings will sie bei der EM auch ihren 1.500-m-Titel verteidigen. Der Zeitplan hat es dabei mit der Lokalmatadorin nicht besonders gut gemeint. Denn sie muss nur zweieinhalb Stunden vor dem 3.000-m-Finale zum Vorlauf über 1.500 m antreten. Das könnte ein kleiner Vorteil für Konstanze Klosterhalfen sein, die in diesem Jahr noch ungeschlagen ist. Nach ihrem Wechsel in die USA, wo sie sich der Trainingsgruppe von Alberto Salazar in Oregon angeschlossen hat, hat sie in der Halle alle ihre fünf Rennen gewonnen. Allerdings trifft sie nun mit Laura Muir erstmals in dieser Saison auf eine Weltklasseläuferin.

Hinter den beiden großen Favoritinnen haben rund ein halbes Dutzend Läuferinnen Chancen auf die Bronzemedaille. Dazu gehört die Schottin Eilish McColgan und die Norwegerin Karoline Grovdal, aber auch Alina Reh. Hanna Klein (LG Telis Finanz Regensburg) musste dagegen krankheitsbedingt auf ihren Start bei der EM verzichten.

„Ich bin gespannt auf den Rennverlauf. Wenn ich es mir aussuchen dürfte, würde ich mir ein schnelles Rennen wünschen, in dem nicht nur ich Führungsarbeit leisten muss. Im Ziel will ich einfach alles aus mir herausgeholt haben“, sagte Alina Reh. Angesprochen auf eine Medaillenchance hielt sich die Läuferin zurück: „Da müsste schon sehr viel gut laufen, nicht nur ich“, sagte sie lachend und fügte hinzu: „Nein, dass ich um eine Medaille laufe, ist doch eher unwahrscheinlich und auch nicht mein Ziel. Ich will einfach aus dem Rennverlauf das Optimum herausholen.“

Auch bei den Männern hat ebenfalls ein Athlet gute Chancen auf einen Doppelsieg über 1.500 und 3.000 m. Der erst 18-jährige Norweger Jakob Ingebrigtsen hatte bereits bei der EM in Berlin im vergangenen Sommer mit zwei Goldmedaillen über 1.500 und 5.000 m überrascht. Nun will der Youngster auch in der Halle zweimal zum Sieg laufen. Aufgrund einer höheren Meldezahl als bei den Frauen gibt es bei den Männern am Freitag einen Vorlauf über 3.000 m. Das Finale findet dann am Sonnabend statt. Zu den stärksten Konkurrenten von Jakob Ingebrigtsen dürfte sein älterer Bruder Henrik zählen, der vor zwei Jahren bei der Hallen-EM über 3.000 m hinter Adel Mechaal die Silbermedaille gewonnen hatte. Der Spanier ist in Glasgow allerdings nicht am Start.

Eine gute Rolle könnte in Glasgow über 3.000 m der frühere US-Amerikaner Sam Parsons spielen, der erstmals im deutschen Trikot starten wird. Mit Amos Bartelsmeyer (beide Eintracht Frankfurt) ist ein zweiter ehemaliger US-Läufer erstmals für Deutschland am Start. Als dritter deutscher Läufer geht Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg) ins Rennen.

Text: race-news-service.com

Foto: DLV/Dirk Gantenberg

Konstanze Klosterhalfen ist in dieser Saison bisher ungeschlagen. Foto: DLV/Dirk Gantenberg