28. Januar 2019 | Marathon-News

#Marathongirl Sigrid Krings „Eine Windböe hat uns in die Festhalle geschoben.“

Für Sigrid fiel das Marathontraining mitten in einen Umzug mit der Familie. Doch die 47-Jährige Mutter von vier Kindern schöpfte beim Laufen Kraft und freute sich auf den großen Tag und ihren ersten Marathon. Ihre positive Einstellung trug sie auch über die Strecke und bescherte ihr einen emotionalen Zieleinlauf.

 

Wie bist Du in den Marathontag gestartet?

Ich war eigentlich ganz entspannt. Im Hotel bekam ich mein Wunschfrühstück, Brötchen mit Butter und Honig und einen Kaffee mit Milch. Mein Mann bleibt immer ganz nüchtern vor dem Lauf, das wäre nichts für mich. Am Tag zuvor hatte unser Jüngster plötzlich Bauchweh und ich hatte erst befürchtet, dass es mich auch ereilt. Aber am Sonntag fühlte sich alles gut an. Ein befreundetes Paar hatte sich ebenfalls spontan entschlossen, mit uns zu starten und wir freuten uns gemeinsam auf den Tag. Am Start konnte man sogar ein bisschen die Sonne sehen!

 

Kamst Du mit dem Wetter gut zurecht?

Für mich sind kühlere Temperaturen optimal, ich laufe viel lieber jetzt als im Sommer. Ich hatte am Wetter nichts auszusetzen. Manchmal kam der Wind von hinten und wenn es wirklich mal gepustet hat, konnte ich mich im Windschatten meines Mannes verstecken. Ich konnte mich 100%ig auf das Laufen konzentrieren, es gab nichts, was mich gestört hätte.

 

Wie hast Du Dir die Strecke eingeteilt?

Ich finde, beim ersten Marathon ist es leicht, sich zu motivieren. Ab Kilometer 32 war ja jeder Meter ein Gewinn für mich, ich bin ja noch nie zuvor so weit gelaufen! Und dann dachte ich immer an Arne Gabius, der mal gesagt hat, ein Marathon wären vier mal zehn Kilometer plus Schlussspurt. Das klingt doch gleich viel harmloser als 42 Kilometer! Bei Kilometer 35 versorgte ich mich mit einem Gel und eigener Verpflegung, das gab mir Energie für den letzten Teil der Strecke. Es wurde dann trotzdem nochmal hart, aber das Durchbeißen hat sich ja gelohnt.

 

Und der Zieleinlauf?

Das war wirklich phantastisch. Eine kleine Windböe hat uns regelrecht in die Festhalle hineingeschoben. Ich bin Hand in Hand mit meinem Mann ins Ziel gelaufen und das stärkt einen sehr, wenn man gemeinsam als Paar so etwas Großes schafft. Mir kamen sofort die Tränen und ich dachte: „Jetzt reiß dich mal ein bisschen zusammen, du wirst doch hier nicht heulen!“ Aber das war natürlich ganz egal. Und bevor ihr jetzt fragt: Ja, ich würde wieder einen Marathon laufen!

Für Sigrid fiel das Marathontraining mitten in einen Umzug mit der Familie. Doch die 47-Jährige Mutter von vier Kindern schöpfte beim Laufen Kraft und freute sich auf den großen Tag und ihren ersten Marathon.