27. September 2018 | Marathon-News

#Marathongirl Sigrid Krings: Die Wiedereinsteigerin.

Sigrid Krings ist eine Frau, die viele beneiden würden. Das liegt nicht etwa daran, dass die 49-Jährige eine Familie mit vier Kindern hat und als Journalistin selbstständig und erfolgreich ist. Es liegt vielmehr an dem, was sie nicht hat: Sigrid kennt keinen inneren Schweinehund. Sie läuft einfach gern, immer. Schon als Studentin joggte sie mit Freundinnen oft längere Strecken.

 

Doch irgendwann trat der Alltag zwischen sie und ihre Leidenschaft. „Als die Kinder kamen, waren andere Dinge wichtiger“, sagt sie. „Aber nach einigen Jahren merkte ich, wie sehr mir das Laufen fehlt.“ Und so schnürte sie die Laufschuhe erneut und stieg mit Walking wieder ein. Es dauerte nicht lange und sie war zurück auf der Laufstrecke. Nun könnte die Geschichte eigentlich enden, doch dann wurde Sigrid mit 44 Jahren noch einmal schwanger.

 

Ihre Ärztin verordnete Laufverbot – für die Schwangerschaft und darüber hinaus. „Ich wusste ja wie es ist, ohne Laufen. Schwimmen, Radfahren, das hatte ich alles probiert. Aber es ist nun mal nicht so erfüllend für mich.“ Sigrids Entscheidung stand fest. „Ich musste es wenigstens versuchen.“ Ein halbes Jahr nach der Geburt ihres Sohnes stieg sie zum zweiten Mal wieder ein und der Versuch glückte. Seither zieht sie in einem Landschaftsschutzgebiet am Rande ihrer Heimatstadt Hannover ihre Bahnen. Mal mit ihrem Mann, der ebenfalls ein begeisterter Läufer ist, mal mit ihrer Wällerhündin Lotta, die es zwar mit dem Laufen hat, nicht aber mit einem klugen Tempomanagement.

 

„Wenn ich in Wettkämpfen durchhänge, denke ich einfach an meinen Hund“, lacht Sigrid. „Sie zieht mich dann im Geist wie ein virtueller Hase.“ Obwohl das Laufen für sie so eine große Rolle spielt und sie als Marathonnovizin gewissenhaft nach einem Trainingsplan für den Mainova Frankfurt Marathon trainiert, gerät Sigrid ins Grübeln, wenn man sie nach ihren Bestzeiten fragt. So ganz genau wisse sie das spontan gar nicht, sagt sie. Ihrem Mann würde so etwas nie passieren. Für sie seien Zahlen aber nicht entscheidend. „Laufen erfüllt mich eben nicht nur sportlich. Sondern rundum.“ Die beste Voraussetzung für einen entspannte und glückliche Ankunft auf dem roten Teppich der Frankfurter Festhalle.

Sigrid kennt keinen inneren Schweinehund. Sie läuft einfach gern, immer. Schon als Studentin joggte sie mit Freundinnen oft längere Strecken. Doch irgendwann trat der Alltag zwischen sie und ihre Leidenschaft.