4. Dezember 2017 | Marathon-News

3 Fragen an Arne Gabius

„Ich konnte im Ziel nicht mal mehr die Arme hochnehmen“

Arne Gabius: Deutscher Meister und Gesamt-Sechster in 2:09:59 Stunden

 

Wie hat sich die Geburt Deines Sohnes Frederik Bosse kurz vor dem Marathon ausgewirkt?

Es hat wunderbar gepasst, dass die Geburt drei Tage vorher war. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag waren wir im Krankenhaus. Am Donnerstag habe ich nicht trainiert. Das mache ich häufig in der Marathonwoche so, dass ich einen Tag auslasse. Die Geburt meines Sohnes war motivierend. Während des Rennens war ich aber so fokussiert, dass ich nicht ständig daran gedacht habe.

Wie ist Dein dritter Marathon in Frankfurt für Dich gelaufen?

Es war richtig hart im Gegenwind, und ich bekam im letzten Teil Probleme mit meiner linken Oberschenkelrückseite. Ich bin volles Risiko gegangen, um die Zeit von unter 2:10 noch zu erreichen. Ich habe alles gegeben. Vor drei Jahren habe ich die Arme im Ziel noch ganz hochgenommen. Vor zwei Jahren konnte ich sie nur halb hochnehmen und dieses Mal ging nichts. Ich wollte nicht durch mein Jubeln meine Zeit von unter 2:10 gefährden. Ich bin froh, dass ich mein Ziel erreicht habe. Die letzten Kilometer waren sehr, sehr schwer und ich war emotional richtig müde im Ziel.

 

Welche Pläne hast Du für 2018?

Ich werde einen Frühjahrsmarathon laufen. Da habe ich auch Lust drauf. Ich werde gemeinsam mit meiner Familie ins Trainingslager fahren und herumreisen. Gerade in den ersten Jahren mit Kind will man viel Zeit gemeinsam verbringen. Ich plane auch einen Herbstmarathon. Wenn es reinpasst und ich mich gut erhole, kann ich mir durchaus vorstellen, dass ich bei den Europameisterschaften in Berlin die 10.000 Meter laufe. Ich bin Langstreckenläufer und Leichtathletik ist eine Sammlung verschiedenster Disziplinen. Warum soll ich da nicht 25 Runden im vollen Olympiastadion laufen?

Arne Gabius: Deutscher Meister und Gesamt-Sechster in 2:09:59 Stunden