22. Oktober 2017 | Marathon-News

Frankfurt sucht Medaillengewinner

Volle Power auch in der zweiten Reihe der deutschen Topläufer

 

Marcus Schöfisch weiß genau, wie sich der Zieleinlauf als Deutscher Meister beim Mainova Frankfurt-Marathon anfühlt. „Es war der absolute Wahnsinn“, sagte er.  Im Vorjahr holte er bei seinem ersten Lauf über 42,195 Kilometer sensationell den Titel und stürmte in der brodelnden Festhalle mit letzter Kraft über die Ziellinie. Auch in diesem Jahr sind die Deutschen Meisterschaften ins Frankfurter Rennen integriert. Der Kampf um die Medaillen verspricht viel Spannung. Neben dem klaren Favoriten Arne Gabius sind ein halbes Dutzend deutscher Läufer mit dem Potenzial für Zeiten von 2:15 bis 2:18 Stunden am Start. Titelverteidiger Marcus Schöfisch liegt mit seiner Bestzeit von 2:17:56, die er im Frühjahr in Hamburg gelaufen ist, mittendrin. Eine Medaille und eine neue Bestzeit will der 30-jährige Polizist sicherstellen, wenn gesundheitlich alles nach Plan läuft.

Weit vorne darf man auch Jonas Koller erwarten. Nachdem er bei seinem Marathon-Debüt am Main im vergangenen Jahr auf den letzten Kilometern mehrere Minuten eingebüßt hat, peilt er diesmal 2:15 Stunden an. Dazu ist, wie bei Marcus Schöfisch, die Qualifikation für das deutsche Team bei den Europameisterschaften 2018  in Berlin der große Traum. Koller präsentierte sich zuletzt stark verbessert. Von 1500 Metern bis zum Halbmarathon (1:05:23 Stunden im September) hat der 24-Jährige neue persönliche Bestzeiten erzielt. Ein neuer Halbmarathon-Hausrekord von 1:06:57 gibt auch Felix Plinke Selbstvertrauen mit Blick auf den 29. Oktobert. Er will Richtung 2:18 Stunden laufen, sagt er. Frank Schauer (2:18:18 in Hamburg 2017), Tobias Schreindl (2:18:33 in Linz 2015) und Simon Stützel (2:17:51 in Houston 2015) haben über 42,195 Kilometer bereits ihre Fähigkeiten bewiesen und wollen sich auf dem schnellen Frankfurter Kurs bestmöglich in Szene setzen.

Mit Fate Tola und Katharina Heinig führen zwei WM-Teilnehmerinnen von London das deutsche Frauenfeld deutlich an. Dahinter hat Nora Kusterer, zweifache Siegerin des Rennsteigmarathons, Medaillenchancen. Sie ist 2015 in Frankfurt ihre Bestzeit von 2:42:47 Stunden gelaufen. Als Pacemakerin geht die 21 Jahre alte Franziska Reng ohne Druck an den Start. Nach einer langen Verletzungspause ist die Halbmarathon-EM-Teilnehmerin von 2016 wieder auf dem Weg zurück zu alter Stärke. Oder gar zu neuen Ufern? 

Fate Tola, Arne Gabius, Katharina Heinig (v.l.n.r.)