Die Geschichte des Frankfurt Marathon
Vom Hoechst-Marathon 1981 in die Weltelite des Laufsports
Historie

Gegen alle Widerstände rufen die damaligen Macher in Frankfurt den Hoechst-Marathon ins Leben. 3169 Läufer melden sich an. Lauflegende Emil Zatopek gibt am 17. Mai vor dem Tor Ost der Farbwerke Hoechst den Startschuss – ein Laufklassiker ist geboren. Kjell-Erik Stahl (Schweden, 2:13:20) und Doris Schlosser (2:47:18) sind die Premierensieger.

Schon sind 5529 Läufer am Start und damit ist der Frankfurt Marathon der größte Straßenlauf Deutschlands. Die Sieger Delfim Moreia (Portugal, 2:12:54) und die Landshuterin Heidi Hutterer 2:36:38) liefern starke Ergebnisse.

250000 Zuschauer feuerten die Läufer trotz 12 Grad und Nieselregen an. Der Türke Ahmet Altun siegt in Streckenrekordzeit von 2:12:41 Stunden. Bei den Frauen gewinnt die Darmstädterin Charlotte Teske trotz Gehpause wegen Magenschmerzen in neuer deutscher Rekordzeit von 2:28:32 Stunden.

Sieger Dereje Nedi (Äthiopien, 2:11:18) sorgt für einen neuen Streckenrekord, auch der Zweit- und Drittplatzierte blieben unter 2:12 Stunden. Bei den Frauen wiederholt Charlotte Teske in 2:31:16 ihren Vorjahrestriumph – obwohl sie abermals eine Gehpause einlegen muss.

Erstmals finden die Deutschen Meisterschaften in Frankfurt statt – und Herbert Steffny (2:12:12) lässt sich nach einem beeindruckenden Schlussspurt als erster deutscher Sieger und Meister feiern. Charlotte Teske muss in diesem Jahr der Niederländerin Carla Beurskens (2:28:37) den Vortritt lassen. Tolles Niveau: Ein Viertel der 7292 Finisher bleibt unter drei Stunden.

Die Hoechst AG zieht sich als Sponsor zurück, der Frankfurt Marathon fällt aus.

Der Frankfurt Marathon fasst bei seinem neuen Termin im Herbst wieder Fuß. 5300 Meldungen sind zwar ein Rückschritt, aber immerhin geht es mit reduziertem Budget weiter. Der Schotte Lindsey Robertson (2:13:30) und die Kölnerin Anabel Holtkamp (2:45:21) siegen.

Mit der Deutschen Bahn als Titelsponsor geht es weiter. 5575 Meldungen bedeuten aber nur eine kleine Steigerung. Die Überraschungsgewinner sind Jos Sasse (Niederlande, 2:13:15) und Grete Kirkeberg (Norwegen, 2:35:44).

6759 Meldungen – es geht wieder aufwärts. Nach seinem Sieg in München gewinnt Herbert Steffny auch den Frankfurt Marathon (2:13:51) bei Spitzentemperaturen von 23 Grad. Bei den Frauen setzt sich Iris Biba (2:33:14) durch.

Nach der Wende dürfen 1300 ostdeutsche Athleten dank Titelsponsor Deutsche Bahn kostenlos mit dem Zug anreisen und in Frankfurt starten. Insgesamt melden 8042 Läufer und erleben bei Regen und Wind die Erfolge von Konrad Dobler aus München (2:13:29) und der Berlinerin Kerstin Preßler (2:34:13).

Herbert Steffnys dritter Streich in Frankfurt, dieses Mal in 2:13:45 Stunden. Auch auf den zweiten und dritten Rang laufen erstmals deutsche Athleten. Bei den Frauen setzt sich die Belgierin Linda Milo (2:35:11) durch.

Trotz Dauerregen und kühlen sieben Grad sorgt der Berliner Steffen Dittmann (2:12:59) auf einem neuen, schnelleren Kurs für ein starkes Ergebnis. Bei den Frauen ist die Norwegerin Bente Moe (2:32:36) die Schnellste.

Stephan Freigang aus Cottbus, im Jahr zuvor in Barcelona Olypiadritter, siegt in deutscher Jahresbestzeit (2:11:53). Sissel Sofie Grottenberg (2:36:50) sorgt bei den Frauen für einen norwegischen „Hattrick“ in Frankfurt.

Ohne Titelsponsor, mit Deutschen Meisterschaften, mit einem Melderekord von 9308 Läufern und mit einer Weltklassezeit bei den Frauen: Der Frankfurt Marathon 1994 hat einiges zu bieten. Vor allem die strahlende Siegerin Franziska Moser aus der Schweiz, die in 2:27:44 Stunden triumphiert. Bei den Männern gewinnt Terje Nass (Norwegen, 2:13:19).

Die Frankfurter Erfolgsstory von Katrin Dörre-Heinig aus Erbach im Odenwald beginnt. Die Olympiadritte von 1988 siegt nach Verletzungspause ungefährdet in 2:31:31 Stunden. Bei den Männern setzt sich der Russe Oleg Otmakov (2:12:35) durch. Eta ist neuer Titelsponsor.

Katrin Dörre-Heinig siegt in der Weltklassezeit von 2:28:33 Stunden. Doch die Schlagzeilen gehören dem Männer-Sieger Martin Bremer. Der 26-Jährige ist mit seinen Kräften am Ende, benötigt für die letzten beiden Kilometer knapp acht Minuten, stürzt kurz vor dem Zielband – und rettet vier Sekunden Vorsprung ins Ziel.

Wieder ein deutscher Doppelsieg! Dazu triumphieren Katrin Dörre-Heinig (2:26:48) bei ihrem dritten Frankfurt-Erfolg in Serie und Michael Fietz (2:10:59) in jeweils neuen Streckenrekorden. Der Frankfurt Marathon etabliert sich dank starker Ergebnisse als Nummer zwei in Deutschland.

Der Kenianer Abel Gisemba lässt sich auch von Windböen bis zu 90 Stundenkilometern nicht aufhalten, siegt in 2:11:41 Stunden. 9069 Läufer haben gemeldet. Bei den Frauen gewinnt die Kenianerin Angelina Kanana (2:31:38).

Der Inlineskater-Boom erfasst auch den Frankfurt Marathon (neuer Titelsponsor: Bosch Mobile). Bei abermals schlechtem Wetter kommen der Este Pavel Loskutov (2:12:37) und Esther Barmasai (Kenia, 2:33:58) als Erste ins Ziel. Der Äthiopier Haile Koricho rennt auf zerschlissenen Strümpfen noch auf Rang elf in 2:17:35.

Der Kenianer Henry Cherono siegt in neuer Streckenrekordzeit von 2:10:40 Stunden beim Frankfurter Laufklassiker, der nunmehr als „Euro-Marathon“ firmiert. Seine Landsfrau Esther Barmasai wiederholt ihren Vorjahressieg in 2:31:04 Stunden.

Zum vierten Mal ist Frankfurt Gastgeber der Deutschen Meisterschaften. Und die eingebürgerte Luminita Zaituc holt sich in 2:26:01 Stunden neben dem nationalen Titel auch den Streckenrekord. Der Männersieger heißt wie zwei Jahre zuvor: Pavel Loskutov (Estland, 2:11:09).

Eine neue Ära beginnt: Renndirektor Jo Schindler erlebt in seinem ersten Jahr – die Veranstaltung heißt nun Eurocity Marathon Messe Frankfurt – miese Wetterbedingungen mit orkanartigem Wind. Die Frauensiegerzeit von 2:26:58 Stunden von der Spanierin Maria Abel ist dabei aller Ehren wert. Bei den Männern siegt Eliud Kerling (Kenia, 2:12:32).

Viele Träume werden wahr: Der erstmalige stimmungsvolle Einlauf in die Festhalle wird zu einem vollen Erfolg vor begeisterten Zuschauern – und der Kenianer Boaz Kimaiyo schraubt den Streckenrekord auf 2:09:28 Stunden. Siegerin Luminita Zaituc kämpft sich bei den Frauen nach 2:29:41 Stunden ins Ziel. Es ist das Premierenjahr für den VGF-Staffelmarathon.

Wieder ein neuer Streckenrekord durch Boaz Kimaiyo. Der Kenianer benötigt in diesem Jahr nur 2:09:10 Stunden für den schnellen Frankfurter Kurs. Mit 15241 Startern in allen Wettbewerben des Wochenendes feiern die Organisatoren auch einen neuen Teilnehmerrekord. Bei den Frauen setzt sich die Russin Oleysa Nurgalieva (2:29:48) mit nur einer Sekunde Vorsprung vor ihrer Zwillingsschwester Elena durch.

Ein Frankfurt Marathon der Superlative: Zwei Streckenrekorde, Melderekord (17195 Teilnehmer), perfektes Wetter, fantastische Stimmung in der Festhalle: Bei den Erfolgen von Wilfred Kigen (Kenia, 2:08:29) – die ersten Drei bleiben unter der alten Kursbestzeit – und Alevtina Biktimirova (Russland, 2:25:12) bleiben qualitativ keine Wünsche offen.

Keine Streckenrekorde zum 25. Geburtstag, aber mit 17478 Meldungen eine neue Bestmarke. Wilfred Kigen aus Kenia (2:06:06) gewinnt zum zweiten Mal in Folge in der Festhalle. Den russischen „Hattrick“ am Main macht Svetlana Ponomarenko (2:30:05) perfekt. Einen neuen Rekord verzeichnet die Sportartikelmesse Marathon Mall mit knapp 40000 Besuchern.

Hattrick für Wilfred Kigen! Der Kenianer triumphiert in neuer Streckenrekordzeit von 2:07:58 Stunden. Bei den Frauen gelingt Melanie Kraus aus Leverkusen nach fulminanter Aufholjagd ein Überraschungssieg (2:28:56), der ihr auch die Olympiaqualifikation einbringt. Dieter Baumann steht seinen ersten Marathon in 2:30 Stunden durch. 18302 Athleten bedeuten neuen Teilnehmerrekord beim nunmehr unter Dresdner Kleinwort Frankfurt Marathon firmierenden Lauf.

Die Erfolgsgeschichte geht weiter. Dem Kenianer Robert K. Cheruiyot erreicht im zarten Alter von 20 Jahren bei seinem Debüt gleich einen neuen Streckenrekord (2:07:21). Besonders umjubelt ist der Sieg von Sabrina Mockenhaupt bei ihrer Frankfurt-Premiere in 2:26:22 Stunden. Erstmals werden über 12000 Meldungen für die 42,195-Kilometer-Strecke abgegeben. Der Frankfurt Marathon erhält erstmals das Gold Label des Internationalen Leichtathletik-Verbandes – und erfüllt die ambitionierten Vorgaben bis heute.

Beim Commerzbank Frankfurt Marathon gibt es abermals einen neuen Streckenrekord. Der Kenianer Gilbert Kirwa erreicht nach 2:06:14 Stunden die Ziellinie in der Festhalle – die damals drittschnellste Zeit des Marathonjahres. Beim umjubelten Karriereausstand von Luminita Zaituc siegt die Kenianerin Agnes Kiprop (2:26:57).

Der Frankfurt Marathon etabliert sich endgültig unter den Premiumveranstaltungen in der Welt. Wilson Kipsang aus Kenia erreicht die Festhalle in sensationellen 2:04:57 Stunden – na klar, ein neuer Streckenrekord. Weltklasse und Kursbestzeit auch bei den Frauen: Die Siegerin heißt Caroline Kilel (Kenia, 2:23:25). Aufsehen erregt auch der 99 Jahre alte Inder Fauja Singh als Teilnehmer einer interreligiösen Staffel.

Ein denkwürdiges Jahr für den BMW Frankfurt Marathon und zudem ein grandioser 30. Geburtstag. Vorjahressieger Wilson Kipsang setzt noch einen drauf und verfehlt in der Fabelzeit von 2:03:42 Stunden den Weltrekord nur um vier Sekunden. Die Festhalle bebt! Selbst der Zweit- und Drittplatzierte bleiben unter 2:06 Stunden. Die Äthiopierin Mamitu Daska erzielt in 2:21:59 eine neue Kursbestzeit. Mit 15210 Marathon-Anmeldungen ist der Laufklassiker am Main erstmals ausgebucht.

Die Frankfurter Organisatoren haben mit Patrick Makau aus Kenia den aktuellen Weltrekordhalter verpflichtet. Doch Temperaturen von nur knapp über null Grad am Start machen ein Rekordrennen unmöglich. Der Kenianer kämpf sich durch und siegt in 2:06:08 Stunden. Bei den Frauen unterbietet die Äthiopierin Meselech Melkamu in 2:21:01 Stunden einmal mehr den Streckenrekord.

Wieder kein Glück mit dem Wetter! Vincent Kipruto aus Kenia siegt bei extremem Wind und mitunter starkem Regen in 2:06:15 Stunden – nach einem atemraubenden Finish mit nur einer Sekunde Vorsprung vor Landsmann Mark Kiptoo. Caroline Kilel (Kenia, 2:22:34) ist die schnellste Frau im Feld. Die 7000 Zuschauer in der Festhalle bereiten den Hahner-Twins Anna (2:27:55) und Lisa (2:30:17) einen begeisternden Empfang.

Was für ein Debüt über 42,195 Kilometer! Der Tübinger Arne Gabius begeistert in Frankfurt mit der viertbesten je von einem deutschen Athleten gelaufenen Zeit: 2:09:32 Stunden. So schnell war noch kein Deutscher vor ihm beim ersten Marathonstart. Mark Kiptoo (2:06:49) aus Kenia hat in diesem Jahr in einem abermals äußerst spannenden Finish das bessere Ende für sich. Bei den Frauen siegt die Äthiopierin Aberu Kebede in 2:22:21 Stunden.

Der 25. Oktober war ein Tag der Bestzeiten. Arne Gabius lief in 2:08:33 Stunden einen neuen deutschen Rekord beim Frankfurt Marathon und knackte den 27 Jahre währenden Rekord von Jörg Peter. Der Äthiopier Sisay Lemma siegte in 2:06:26 Stunden. Bei den Frauen setzte sich die Äthiopierin Gulume Tollesa in einem Herzschlagfinale auf dem roten Teppich in 2:23:12 Stunden durch. Nur einen Schritt vor ihrer Landsfrau Diknesh Mekash, gefolgt von Koren Yal (2:23:52), ebenfalls aus Äthiopien. Lisa Hahner gewann den deutschen Meistertitel und verbesserte in 2:28:39 Stunden ihre persönliche Bestzeit deutlich.

Nur 15 Sekunden fehlten Fate Tola zur Sensation beim 35. Mainova Frankfurt-Marathon. Die 29-jährige Läuferin der LG Braunschweig, die am Sonntag ihr erstes Marathonrennen nach ihrer Einbürgerung lief, erreichte einen überraschenden zweiten Rang und wurde nicht nur Deutsche Meisterin sondern mit einer Zeit von 2:25:42 Stunden auch zur viertschnellsten deutschen Marathonläuferin aller Zeiten. Vor ihr stehen in der deutschen Alltime-Liste nur Irina Mikitenko (2:19:19), Katrin Dörre-Heinig (2:24:35) und Uta Pippig (2:25:37).

 

Wenn das Rennen 300 Meter länger gewesen wäre, hätte die Siegerin wohl Fate Tola geheißen. So aber feierte Mamitu Daska ihren zweiten Frankfurt-Sieg nach 2011. Die 33-jährige Äthiopierin lief lange Zeit im Bereich des Streckenrekordes von 2:21:01, brach am Ende jedoch nach vorherigen Magenproblemen ein und rettete sich in 2:25:27 ins Ziel. Rang drei ging an die Kenianerin Sarah Jebet (2:27:07), Vierte wurde bei sehr guten Wetterbedingungen überraschend Lindsay Flanagan (USA) mit 2:29:28.

 

Der Kenianer Mark Korir gewann das Rennen der Männer mit 2:06:48 Stunden. Der 28-Jährige setzte sich in einem kenianischen Dreikampf gegen seine Landsleute Martin Kosgey (2:07:22) und Cybrian Kotut (2:07:28) durch. Vierter wurde überraschend der US-Amerikaner Robert Curtis, der nach 2:11:20 im Ziel war.

 

Bei den Männern gewann überraschend Marcus Schöfisch (SC DHfK Leipzig) mit 2:20:12 Stunden den deutschen Meistertitel. Für den Mainova Frankfurt-Marathon, der als IAAF Gold Label Rennen zur international höchsten Kategorie der Straßenrennen gehört, hatten 15.850 Läufer gemeldet. Das ist das zweitbeste Meldeergebnis in der Geschichte der Veranstaltung. 11.880 Läufer wurden im Ziel registriert. Insgesamt bewegte das sportliche Großereignis am Rennwochenende in allen Wettbewerben über 27.500 Läufer – so viele wie nie zuvor.

Der Äthiopier Shura Kitata Tola und die Kenianerin Vivian Cheruiyot haben die 36. Ausgabe des Laufklassikers am Main gewonnen. Der deutsche Lauf-Star Arne Gabius blieb bei seinem starken Rennen mit 2:09:59 Stunden als Sechster haarscharf unter 2:10. Kitata lief bei schwierigen Bedingungen mit starkem Wind hochklassige 2:05:50 und führte vor seinen Landsleuten Kelkile Gezahegn Woldaregay (2:06:56) und Getu Feleke (2:07:46) einen äthiopischen Dreifachsieg an.

Drei Marathonstarts in Frankfurt, dreimal mit der von Christoph Kopp vergebenen „Glücksnummer 7“ und dreimal unter 2:10 Stunden: Frankfurt erwies sich für den deutschen Rekordhalter Arne Gabius einmal mehr als ideales Pflaster. „Es war richtig hart im Gegenwind, und ich bekam im letzten Teil Probleme mit meiner linken Oberschenkelrückseite. Aber ich bin volles Risiko gegangen, um die Zeit von unter 2:10 noch zu erreichen“, sagte Gabius, der eine deutsche Jahresbestzeit lief. Mit seinen 2:09:59 schob er sich an dritte Stelle der europäischen Jahresbestenliste.

Alle Wettbewerbe zusammengerechnet verzeichneten die Veranstalter 26.482 Meldungen aus 108 Nationen, davon 14.513 Läufer über die 42,195-Kilometer-Distanz. Die Bedingungen waren für die Läufer besser als befürchtet, durch den starken Wind aber sehr herausfordernd. „Letztlich habe ich mit meinem Optimismus Recht behalten und es gab recht vernünftige Rennbedingungen, das zeigen auch die Ergebnisse mit vielen hochklassigen Zeiten“, sagte Veranstalter Jo Schindler. „Es war toll, mit welcher Begeisterung die Läufer das Ziel erreichten.“

Die 5.000-Meter-Olympiasiegerin Vivian Cheruiyot lief in ihrem zweiten Marathon eine persönliche Bestzeit von 2:23:35. Lange Zeit lag sie auf Streckenrekordkurs von 2:21:01, doch im starken Wind konnte auch sie das Tempo nicht durchhalten.  Zweite wurde Yebrgual Melese in 2:24:30 vor ihrer äthiopischen Landsfrau Meskerem Assefa, die nach 2:24:38 im Ziel in der Festhalle war. Die beiden konnten am Ende den Rückstand auf die Siegerin Cheruiyot noch deutlich verkürzen. Als Fünfte jubelte die US-Amerikanerin Sara Hall über eine persönliche Bestzeit von 2:27:21.

Während Arne Gabius sich erwartungsgemäß den deutschen Meistertitel sicherte, gab es bei den Frauen eine Überraschung: Katharina Heinig (Eintracht Frankfurt) überholte in der Schlussphase die Titelverteidigerin Fate Tola (LG Braunschweig) und war als Achte und beste Europäerin in 2:29:29 im Ziel. Tola folgte unmittelbar dahinter als Neunte mit 2:30:12. Beide blieben damit klar unter der Norm für die Europameisterschaften in Berlin 2018 von 2:32:00 Stunden.

Im vergangenen Jahr Zweiter, dieses Mal der große Sieger: Der Äthiopier Kelkile Gezahegn hat den 37. Mainova Frankfurt Marathon bei kühlen und teilweise sehr windigen Wetterbedingungen in der Weltklasse-Zeit von 2:06:37 Stunden gewonnen. In einem spannenden Kopf-an-Kopf-Duell setzte er sich kurz vor dem Ziel gegen den Kenianer Martin Kosgey durch, der 2:06:41 lief. Rang drei belegte der Debütant Alex Kibet (Kenia) mit 2:07:09.

Einen Master-Weltrekord lief der sechstplatzierte Mark Kiptoo. Der Kenianer war nach 2:07:50 im Ziel und verbesserte damit den Weltrekord der über 40-Jährigen um 48 Sekunden. Einen sehr starken neunten Platz belegte in dem hochklassig besetzten Rennen Arne Gabius (Therapie Reha Bottwartal). Der 37-Jährige stellte mit 2:11:45 eine deutsche Jahresbestzeit auf und erlebte einmal mehr einen begeisterten Empfang in der Festhalle.

Für das hochklassigste Resultat des Tages sorgte die Siegerin: Die 33-jährige Äthiopierin Meskerem Assefa gewann das Rennen in neuer Streckenrekord-Zeit von 2:20:36 Stunden. Damit war sie um 25 Sekunden schneller als die bisherige Rekordhalterin Meselech Melkamu (Äthiopien), die 2012 in 2:21:01 gewonnen hatte.

In einem auch in der Breite hochklassigen Frauen-Rennen blieb auch die zweitplatzierte Haftamnesh Tesfay (Äthiopien) mit 2:20:47 noch unter dem alten Streckenrekord. Auch die Drittplatzierte kam aus Äthiopien: Bedatu Hirpa war nach 2:21:32 im Ziel in der Festhalle. Katharina Heinig (Eintracht Frankfurt) lief ein überzeugendes Rennen und blieb auf Platz 14 knapp unter 2:30 Stunden. Bei den schwierigen Bedingungen erzielte die 29-Jährige mit 2:29:55 Stunden die zweitschnellste Zeit einer deutschen Läuferin in diesem Jahr.

Für den Mainova Frankfurt Marathon hatten 13.934 Läufer aus 103 Nationen gemeldet. Rahmenwettbewerbe hinzugerechnet, waren es insgesamt 26.826 Athleten, was einen Teilnehmerrekord bedeutete. Der älteste deutsche Stadtmarathon ist ein IAAF Gold Label-Rennen und gehört damit zur höchsten Kategorie im internationalen Straßenlauf.

Valary Aiyabei hat beim Mainova Frankfurt Marathon die Schallmauer von 2:20 Stunden durchbrochen und damit für den Höhepunkt bei der 38. Auflage des ältesten deutschen Stadtmarathon gesorgt. Die Kenianerin lief in 2:19:10 Stunden einen grandiosen Streckenrekord und wurde im Ziel in der Festhalle zur zwölftschnellsten Läuferin aller Zeiten. Es ist zudem die fünftschnellste Zeit in diesem Jahr in der Welt. Zweite wurde die Äthiopierin Megertu Kebede in 2:21:10, Rang drei belegte die Titelverteidigerin Meskerem Assefa (Äthiopien) in 2:22:11. Mit einer persönlichen Bestzeit von 2:27:26 belegte Katharina Steinruck (Eintracht Frankfurt) Rang zehn und blieb damit deutlich unter der internationalen Olympia-Norm von 2:29:30.

 

In einem bis zum letzten Meter spannenden Männerrennen setzte sich der Äthiopier Fikre Tefera in 2:07:08 Stunden knapp vor seinem Landsmann Dawit Wolde (2:07:10) durch. Dritter im knappsten Finish in der Frankfurter Marathongeschichte wurde Aweke Yimer (Bahrain) in 2:07:12. Bester deutscher Läufer war überraschend der Debütant Karl Junghannß (LAC Erfurt). Der Geher-Spezialist kam auf Rang 27 nach 2:17:54 ins Ziel. Homiyu Tesfaye (Eintracht Frankfurt) lief bei seiner Marathonpremiere lange Zeit ein sehr schnelles Rennen, brach aber in der Schlussphase ein und kam nach 2:18:30 ins Ziel.

 

14.196 Läuferinnen und Läufer aus 110 Nationen sind über die klassische 42,195-Kilometer-Distanz an den Start gegangen. Insgesamt bewegte der Mainova Frankfurt Marathon am Rennwochenende in allen Wettbewerben 27.047 Teilnehmer.

Jo Schindler, Renndirektor des Mainova Frankfurt Marathon: „Ich freue mich wahnsinnig über diese tolle Streckenrekordzeit und dass wir das Traumziel unter 2:20 verwirklichen konnten. Es ist großartig, dass die Vorhaben von Katha Steinruck aufgegangen sind und sie bei ihrem Heimrennen ihre Bestzeit steigern und die Olympianorm unterbieten konnte. Mit Homiyu Tesfaje hat ein Debütant viel versucht. Ich bin sicher, dass er mit dieser Erfahrung gestärkt in seine nächsten Marathonrennen gehen kann. An der Spitze bei den Männern war das Ergebnis nicht so, wie wir es erwartet haben. Die Läufer haben sich offenbar gegenseitig gebremst.“

Seit Mitte März 2020 prägt die Corona-Pandemie die Gesundheitspolitik Deutschlands. Gemeinsam mit dem Land Hessen und der Stadt Frankfurt hat der Veranstalter motion events GmbH entschieden, den Mainova Frankfurt Marathon 2020 abzusagen. Die 39. Auflage des ältesten deutschen Stadtmarathons hätte am 25. Oktober 2020 stattfinden sollen. Neben dem Hauptwettbewerb, dem Marathon, wurden auch die weiteren Wettbewerbe – Generali Staffelmarathon, Mini-Marathon und Struwwelpeter-Lauf – abgesagt.

 

2019 hatte der Laufklassiker am Main 27.052 Athleten bewegt. Und auch 2020 erfreute sich der Mainova Frankfurt Marathon bis zum – aufgrund der coronabedingten Ungewissheit vorgenommenen – Anmeldestopp in der Läuferszene großer Beliebtheit, die Meldezahlen für den Marathon lagen 15 % über den Meldezahlen des Vorjahres. Ein neuer Teilnehmerrekord zeichnete sich ab.

 

Die Corona-Kontakt- und Betriebsbeschränkungsverordnung des Landes Hessen schränkt die Ausrichtung von Großveranstaltungen bis zum 31. Oktober 2020 stark ein. Diese bleiben
verboten, es sei denn Veranstalter können sicherstellen, dass Mindestabstandsgebot, die Hygienerichtlinien und die persönliche Erfassung aller an der Veranstaltung Beteiligter
eingehalten werden. „Hierzu zählen in unserem Fall auch die Zuschauer“, erklärt Renndirektor Schindler. „Doch diese Erfassung der Zuschauer mit Standort und Zeitpunkt können wir bei Hunderttausenden Zuschauern auf einer 42,195 Kilometer langen Strecke quer durch Frankfurt leider nicht mit absoluter Sicherheit gewährleisten.“

Renndirektor Jo Schindler: „Gemessen an den Nöten, die diese weltweite Pandemie den Menschen, Staaten, Institutionen und Unternehmen bereitet, ist die Absage einer Sportveranstaltung weniger bedeutend. Sport, insbesondere mein geliebter Laufsport, ist die schönste Nebensache der Welt. Er darf aber nicht dazu führen, Leben zu gefährden. Wir
haben uns diese Absage nicht leicht gemacht und bis zum Ende um Lösungen und Alternativen gerungen. Nun müssen wir nüchtern feststellen, dass die Absage unumgänglich ist.“

Angesichts der weiterhin bestehenden Einschränkungen für Großveranstaltungen sowie aller Unsicherheiten, die aufgrund von Virusmutationen und einer möglichen erneuten Pandemiewelle im Herbst besteht musste der Veranstalter motion events GmbH, im Einvernehmen mit der Stadt Frankfurt, den für den 31. Oktober 2021 geplanten Mainova Frankfurt Marathon absagen.

 

Die Durchführung einer Weltklasse-Veranstaltung erfordert eine sichere Vorbereitung und Planung, die dem Veranstalter unter den gegebenen Umständen nicht möglich ist. Renndirektor Jo Schindler: „In der aktuellen Situation ist die Veranstaltung für uns nicht kalkulierbar, denn derzeit weiß niemand wie die Rechtslage am Veranstaltungstag sein wird. Wir bräuchten aber spätestens jetzt, weniger als drei Monate vor dem Rennwochenende, eine klare Planungsgrundlage. Denn eine Großveranstaltung mit so vielen Facetten wie unser Mainova Frankfurt Marathon ist nicht in wenigen Wochen umsetzbar. Trotz erarbeitetem umfangreichen Hygiene- und Sicherheitskonzept und einer vorläufigen behördlichen Genehmigung gibt es keine Garantie, dass die Veranstaltung nicht kurzfristig abgesagt werden müsste, was den Fortbestand des ältesten deutschen Stadtmarathons gefährden würde. Sowohl unsere Teilnehmer*innen als auch unsere Partner und wir als Veranstalter benötigen Planungssicherheit, die aktuell nicht gegeben ist. Wir haben lange überlegt, nach Möglichkeiten gesucht und mit uns gerungen, aber leider sehen wir auch in diesem Jahr keine Chance, Frankfurts größtes Straßenfest auszurichten. Als Sportler und langjähriger Organisator blutet mir das Herz, aber wir müssen eine rationale Entscheidung aufgrund der gegebenen Lage treffen und deshalb ziehen wir nun die Reißleine.“

 

Neben dem Hauptwettbewerb, dem Marathon, wurden auch die weiteren Wettbewerbe – Staffelmarathon, Mini-Marathon und Struwwelpeter-Lauf, sowie das Rahmenprogramm – abgesagt.

Ein Herbstmarathon mit Hochsommerwetter

Nach der zweijährigen Corona-bedingten Zwangspause meldete sich der Mainova Frankfurt mit einem Lauf-Festival der Extraklasse vor vielen Zuschauern eindrucksvoll zurück. Rahmenwettbewerbe hinzugerechnet, hatten sich über 20.000 Läufer gemeldet. Gut 11.500 von ihnen nahmen am Marathon teil – damit bestätigte das Rennen seine Position als zweitgrößter deutscher Marathon.

 

Bei überraschend warmen Temperaturen konnten die Kenianer Brimin Misoi und Selly Kaptich den Mainova Frankfurt Marathon für sich entscheiden. Während dem 33-Jährigen ein Überraschungssieg mit einer persönlichen Bestzeit von 2:06:11 Stunden gelang, setzte sich mit der 37-jährigen Kaptich eine der Top-Favoritinnen mit 2:23:11 durch. Die warmen Temperaturen im Schlussteil des Rennens sorgten dafür, dass fast alle Eliteläufer ihr Tempo nicht mehr halten konnten und deutlich Zeit verloren.

Der schnellste Frankfurt Marathon

 

Die 40. Auflage wird als eine der hochklassigsten in die Geschichte der Traditionsveranstaltung eingehen, denn es war das schnellste Frankfurter Rennen aller Zeiten: Die Addition der Zeiten des Siegers und der Siegerin ergeben 4:23:09 Stunden – Weltklasse!

 

Der Kenianer Brimin Misoi läuft mit seinem Sieg in 2:03:42 zum zweiten Mal auf Platz Eins und krönt sich damit zum Marathon-Champion. „Es ist ein großartiges Gefühl hier zum zweiten Mal zu gewinnen“ so Brimin. Die Äthiopierin Gudeta (2:19:27) läuft bei ihrer glänzenden Vorstellung knapp an den Streckenrekord heran und steigert ihre persönliche Bestzeit dabei um mehr als drei Minuten.

Ergebnisse

Sprecher des Führungsfahrzeugs 1983
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Wacht auf, ihr Frankfurter, die Marathonspitze kommt!

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